Studie: Deutsche Unternehmen wollen Produktion nach Osteuropa verlagern

Viele deutsche
Unternehmen planen, einen Teil ihrer Produktion nach Mittel- und Osteuropa zu
verlagern. Das geht aus einer aktuellen Studie der
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und des Ost-Ausschusses der Deutschen
Wirtschaft (OA) hervor. 

Dazu wurden 133 Unternehmen befragt, die dort bereits tätig
sind. Demnach planen 22 Prozent der befragten Unternehmen,
Produktionsprozesse in die Region zu verlagern. 42 Prozent davon planen
Investitionen im nächsten Jahr, 56 Prozent innerhalb der nächsten fünf Jahre.

Polen am beliebtesten

51 Prozent der
Unternehmen gaben an, in Polen, die größte Volkswirtschaft der Region, zu
investieren. Dahinter folgen Rumänien mit 43 Prozent und die Ukraine mit 41
Prozent.

„Die bekannten
Standortschwächen Deutschlands veranlassen Unternehmen hierzulande, ihre
Produktion ins Ausland zu verlagern“, sagte Andreas Glunz von der KPMG. In Mittel- und Osteuropa habe die deutsche Wirtschaft bereits
massiv investiert, kenne sich aus und bleibe zugleich nah an Deutschland.

Qualifizierte Fachkräfte und niedrige Arbeitskosten

Insgesamt
bewerteten die befragten Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage in der Region positiv. 45 Prozent halten sie demnach für gut oder sehr gut. Vier von fünf Unternehmen
erwarten eine noch bessere Situation in fünf Jahren.

Die
wichtigsten Faktoren für Investitionsentscheidungen sind demnach die
Binnennachfrage (40 Prozent), die Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte (37
Prozent) und die vergleichsweise niedrigen Arbeitskosten (33 Prozent). Als Gefahren nannten die Unternehmen politische Risiken und fehlende Sicherheit (67 Prozent),
Korruption (38 Prozent) und bürokratische Hürden (31 Prozent).