
Karoline Würtz und Oswald Bubel aus Saarbrücken:
Wir sind zum ersten Mal hier, und zwar mit Freunden, die uns eingeladen haben. Und wir sind beeindruckt. Dieser Dreiklang aus den Erklärungen von Jürgen Dollase und Stephan Reinhardt, den Interviews mit den Köchen und Winzern sowie dem Essen und dem Wein, die man als Gast serviert bekommt, der funktioniert sehr gut. Man kann gut nachvollziehen, was man vorgesetzt bekommt und wie viel Arbeit das war für die Köche und Winzer. Weil alles auf einem sehr, sehr hohen Niveau ist. Es ist wunderbar. Das gilt übrigens auch für den Saal und das Hotel hier.
Gelernt haben wir auch etwas: dass deutsche Weine eine große Vielfalt haben und dass sie sich im internationalen Vergleich nicht verstecken müssen. Und welch vielfältige Arbeit damit verbunden ist, gutes Essen auf den Tisch zu bringen und guten Wein herzustellen. Unser beider Favorit war Herr Stahl mit seiner Forelle.

Oswald Bubel: Und ich vertraue mich dem, was meine mit höchsten Fähigkeiten ausgestattete Frau zubereitet, gerne an! Ich fühle mich wohl hier. Neben der Vorspeise von Christian Stahl fand ich besonders gut die Nachspeise von Larissa Metz und den Rindersaumagen von Stefan Neugebauer.

Irmgard und Klaus Weischer aus Münster:
Irmgard Weischer: Ich wusste gar nicht, dass Reben eine Genetik haben. Also was ihre Züchtung, Anpassungsfähigkeit und Eigenschaften angeht. Das fand ich sehr interessant, weil ich darüber noch nie nachgedacht habe. Neben vielen Erkenntnissen war aber auch Zeit zum Genießen. Und Zeit, um sich zu unterhalten, das hat mir sehr gut gefallen. Ich finde es aber auch wichtig, wenn der Gang kommt, dass man erst mal selbst guckt: Was macht diesen Gang aus? Wie schmeckt er mir? Dass man sich darauf konzentriert und sich nicht ablenken lässt von dem, was vielleicht die anderen am Tisch gerade reden. Sehr gut geschmeckt hat mir die Vorspeise, die Forelle mit Kohlrabi und Kaviar von Christian Stahl. Das Rezept klingt erst mal verblüffend einfach und war doch sehr raffiniert. Ich will jetzt versuchen, den Gang nachzukochen, auf meine Art – schauen wir mal . . .

Klaus Weischer: Ich bin sehr dafür, dass du das ausprobierst. Ich selbst bin nicht so der Koch. Aber ich fand die Gedanken zur Verbindung zwischen regionalen Küchen und Gourmetküchen interessant – wohin die Richtung da geht. Die Kombination zwischen diesen beiden Ebenen zu schaffen, ist wahrscheinlich das, worauf es jetzt ankommt, damit die Gastronomie auf Dauer gut überleben kann. Dass beide sich ein Stück weit die Dinge voneinander abgucken, die sie weiterbringen. Besonders gut geschmeckt haben mir der Saumagen von Stefan Neugebauer und das japanische Rind mit Unagi, also Aal, von Christian Bau.

Annette Wiedenbach aus Kronberg und Steffi Sötebier aus Bielefeld:
Annette Wiedenbach: Ich fand sehr interessant, was der Weinkritiker Stephan Reinhardt gesagt hat: dass es tatsächlich noch alte, wurzelechte Reben in Deutschland gibt. Obwohl durch die Reblaus eigentlich alle alten deutschen Wurzelstöcke vernichtet wurden und dann neue, reblausresistente aus Amerika gepflanzt wurden. Und dass auf diese amerikanischen Wurzeln mittlerweile die Rieslinge und Silvaner und wie sie alle heißen aufgepfropft werden.

Am besten geschmeckt haben mir die Petits Fours nach dem eigentlichen Nachtisch: dieses Baiser – oder war es eine Waffel? – mit Eis, das nach Mandarinen geschmeckt hat. Und nachmachen möchte ich den eigentlichen Nachtisch von Larissa Metz: Diese Beurre Blanc mit dem Kaviar drauf, das war der Hammer! Ich werde recherchieren, was sie dazu vielleicht schon mal veröffentlicht hat, und dann gucken, wie man Bergamotte-Beurre Blanc macht, mit Kaviar und einem Stückchen Waffel.

Steffi Sötebier: Mich hat überrascht, dass es hier so locker ist, so herzlich. Auch die Sterneköche, die total down to earth und verbindlich aufgetreten sind. Oder auch die Patissière und die Winzer – alle. Das war für mich die Erkenntnis des Abends. Ich habe gedacht, dass sie viel abgehobener wären. Wir hatten auch einen ganz tollen Tisch, wir saßen da mit lauter fremden Leuten und hatten einen spannenden, lustigen Abend. Da ist eine richtige Verbindung entstanden, wir haben Telefonnummern ausgetauscht. Am besten geschmeckt hat mir das japanische Rind mit Aal von Christian Bau. Und ich möchte gern in das Restaurant von Christian Stahl.

Ingo Litzenberger aus Bad Homburg:
Neu für mich war, dass es manchmal so ist, dass der Sommelier den Wein vorgibt und dann der Koch darum ein Gericht bastelt. Obwohl meine Frau und ich schon viermal hier waren. Ich weiß zwar, dass man, wenn man eine Sauce macht, den gleichen Wein reintun sollte, den man dann auch trinkt. Aber diese Erkenntnis, dass der Wein so dominant sein kann, hat mich überrascht.

Am besten geschmeckt hat mir das japanische Rind mit dem Aal. Das war sehr vielschichtig. Und voller Umami, voller Wohlfühlaroma, und dieses dann kombiniert mit der Fettigkeit des Fleisches. Ich möchte das nachkochen für meine Frau, die im Gegensatz zu mir noch berufstätig ist, aber das ist noch ein langer Weg.
Der erste Gang, die Forelle von Christian Stahl, war das genaue Gegenteil von dem Rind; der war voller Frische, wirklich auch sehr gut. Gut gefallen hat mir auch, dass der Hotelbesitzer, Herr Althoff, an dem Wochenende im ganzen Haus sehr präsent war. Und als Tischnachbarin hatte ich eine sehr nette Dame, und meine Frau hatte einen sehr netten Herrn. Wir werden auf jeden Fall im nächsten Jahr wiederkommen!

Heike und Heiko Wenzel aus Heigenbrücken:
Wir sind schon zum dritten Mal hier und hatten tatsächlich die gleichen Sitznachbarn wie letztes Jahr. Das war sehr nett. Beeindruckt hat uns, wie vielfältig gute Küche ist und wie besonders es ist, wenn die Weine abgestimmt sind auf das Essen. Besonders gut fanden wir den Hauptgang von Christian Bau (Heiko) und den vegetarischen Gang von Nils Henkel (Heike). In den Restaurants dieser beiden Köche wollen wir dann in diesem Jahr auch mal essen gehen. Selbst nachkochen wollen wir aber nichts, wir sind beide nicht so die Köche, eher die Genießer.

Erich Richtsfeld aus Hückeswagen:
Ich habe mir beim Genuss der einzelnen Gerichte Gedanken gemacht, ob ich daraus was nachkochen kann – oder auch nicht. Da muss man selbstkritisch sein. Prinzipiell halte ich mich aber eher für einen guten Koch. Daher möchte ich mich versuchen an der Vorspeise von Christian Stahl, und an der Hauptspeise von Christian Bau. Sein japanisches Rind mit Aal, das war schon eine Spitzenleistung. Wie ich das genau machen will, kann ich noch nicht sagen.

Auf jeden Fall mit viel Liebe und handwerklichem Geschick. Und zusammen mit meiner Frau, die heute nicht hier ist. Was schade ist, denn es ist wieder alles so gewesen, wie ich mir das vorgestellt habe und wie ich es auch gewohnt bin. Es war wieder ein sehr, sehr schöner und interessanter kulinarischer Abend. Ich hatte sehr nette Tischnachbarn, unter anderem die Familie von Koch Christian Stahl.
