
Die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB) hat
sich dagegen ausgesprochen, einen Teil der Währungsreserven des
Euroraums in Kryptowährungen anzulegen. Sie sei „überzeugt“, dass die
Notenbanken der Eurozone Bitcoin nicht
als Teil ihrer Reserve aufnehmen werden, sagte Christine Lagarde auf
einer Pressekonferenz in
Frankfurt am Main. Der neue US-Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche ein Dekret unterzeichnet, um eine US-Bitcoin-Reserve prüfen zu lassen.
Lagarde sagte, im EZB-Rat sei man sich einig, dass Währungsreserven von Zentralbanken liquide, sicher und vor illegalen Praktiken wie Geldwäsche geschützt sein müssten. Deshalb sei das Investieren in Bitcoins für die Notenbanken des Euroraums keine Option.
Trump hatte als eine seiner ersten Amtshandlungen die Bildung einer Arbeitsgruppe für digitale Vermögenswerte
angeordnet. Sie soll bis Juli prüfen, ob die US-Regierung eine
strategische Bitcoin-Reserve anlegen soll. Seit der Wahl Trumps im November stieg der Bitcoin-Kurs um fast 60 Prozent. Eines seiner zentralen Wahlversprechen war es, die Regulierungen für Kryptowährungen zu lockern und eine nationale Bitcoin-Reserve einzuführen.
Auch Christian Lindner befürwortet nationale Bitcoin-Reserve
In der deutschen
Politik spricht sich etwa FDP-Chef Christian Lindner für
eine nationale Bitcoin-Reserve aus. „Krypto-Assets machen inzwischen einen
bedeutenden Teil des globalen Wohlstandszuwachses aus“, sagte er. Die USA hätten dies bereits erkannt. Deutschland und Europa dürften sich hier
nicht wieder abhängen lassen, sagte Lindner.
Auch der Chef der tschechischen Zentralbank CNB, Aleš
Michl, hatte zuletzt in einem Interview mit der Financial Times darüber gesprochen, fünf Prozent der
Währungsreserven Tschechiens in Bitcoin halten zu wollen. Seinen Plan wolle er dem Direktorium der Notenbank bald vorlegen. Tschechien ist zwar Teil der Europäischen
Union, nicht aber der Währungsunion. Die Zentralbank des Landes kann
ihre Entscheidungen daher selbstständig treffen.