Australian Open: Boris Becker mit klarer Ansage und Empfehlung für Zverev

Alexander Zverev hat viel gewonnen, aber ein Grand-Slam-Titel fehlt ihm immer noch. Tennis-Legende Boris Becker sieht die Zeit dafür knapp werden und bringt noch einmal eine Art Supercoach ins Spiel. Becker: „Der Vater ist schon sehr dominant.“

Aus Sicht von Deutschlands Tennis-Held Boris Becker wird die Zeit für den 27 Jahre alten Alexander Zverev bei der Jagd nach einem Grand-Slam-Titel knapp. „Er ist jetzt in einem Alter, wo er es machen muss. Für mich muss Sascha in den nächsten 18 Monaten den ersehnten Grand-Slam-Titel holen, weil es sonst sehr viel schwieriger wird, als es jetzt der Fall ist“, sagt Becker im Podcast „Becker Petkovic“, den er neuerdings gemeinsam mit der früheren Tennisspielerin Andrea Petkovic aufnimmt.

Zverev stand bislang zweimal in einem Grand-Slam-Finale, musste sich aber 2020 bei den US Open dem Österreicher Dominic Thiem und 2024 bei den French Open dem Spanier Carlos Alcaraz geschlagen geben.

Für den ganz großen Coup würde Becker dem Weltranglisten-Zweiten die Verpflichtung eines zusätzlichen Trainers neben Vater Alexander Zverev Senior empfehlen. „Ich meine immer noch, dass da ein Supercoach eine Rolle spielen kann. Das Problem ist, die hatten schon ein paar“, sagt Becker mit Blick auf zum Beispiel Ivan Lendl, Juan Carlos Ferrero oder Sergi Bruguera.

„Sie haben 99 Prozent alles richtig gemacht“

Letzterer war im Frühjahr 2022 als Trainer eingesprungen, als Zverevs Vater Alexander diese Aufgabe aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht wahrnehmen konnte. Ein Jahr später trennte sich Zverev wieder von Bruguera.

„Der Vater ist schon sehr dominant. Und die Mutter ist dominant. Das ist ein Familienunternehmen“, sagte Becker. „Sie haben 99 Prozent alles richtig gemacht. Aber dieses eine Prozent fehlt.“

Den nächsten Versuch, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen, unternimmt Zverev von diesem Sonntag an bei den Australian Open in Melbourne. Im vergangenen Jahr musste sich der 27-Jährige im Halbfinale dem Russen Daniil Medwedew in fünf Sätzen geschlagen geben.

„Ich habe keinen Grand Slam gewonnen“, sagte der Olympiasieger kürzlich. Es sei „kein Geheimnis, dass das mein Hauptziel sein wird die nächsten sechs, sieben Jahre“. Boris Becker blickt eher auf die kommenden anderthalb Jahre.

dpa/mel