SPD-Politikerin: „Bekomme Würgereiz, wenn ich an Merz als Kanzler denke“

Nach der Durchsetzung eines Unionsantrags mit Stimmen der AfD äußern Politiker von SPD und Grünen Zweifel an einer Koalition mit CDU/CSU und an der Eignung von Unionskandidat Friedrich Merz als Kanzler. „Was Merz gemacht hat, nach diesem Wortbruch, nach dieser Kopflosigkeit: Dieser Mann darf auf keinen Fall mehr Kanzler werden“, sagte der Grünen-Politiker Anton Hofreiter der „Süddeutschen Zeitung“.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Leni Breymaier sagte dem „Tagesspiegel“: „Ich bekomme Würgereiz, wenn ich heute an eine Große Koalition und Herrn Merz als Kanzler denke.“

Der Vorsitzende des linken Flügels in der SPD, der Bundestagsabgeordnete Jan Dieren, sagte, Merz habe sich mit dem gemeinsamen Abstimmen der Union mit der AfD am Mittwoch im Bundestag als „unberechenbar“ erwiesen. „Ich hielte es für reinen Wahnsinn, Merz zum Kanzler zu wählen“, sagte er der Zeitung. „Wir müssten in einer Koalition mit Herrn Merz jeden Tag damit rechnen, dass er seinen möglichen Koalitionspartner zu Gunsten der AfD austauscht.“

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge schloss dagegen eine Koalition mit der Union nicht aus. „Demokraten müssen in der Lage sein, miteinander über Koalitionen zu verhandeln“, sagte Dröge dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) einem Vorabbericht zufolge. „Wir fordern Friedrich Merz auf: Kommen Sie zurück in die demokratische Mitte“, sagte die Politikerin.

Die Grünen würden die Unvernunft von Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz nicht mit Unvernunft beantworten. Jedoch müssten CDU und CSU die Garantie abgeben, künftig nicht mehr auf gemeinsame Mehrheiten mit der AfD zu setzen, betonte Dröge.