
Englands Fußballer haben zum Auftakt der WM-Qualifikation einen Arbeitssieg gegen Albanien eingefahren und ihrem neuen Trainer Thomas Tuchel damit einen akzeptablen Einstand beschert.
Im ersten Spiel unter dem Deutschen feierten die „Thee Lions“ vor 90.000 Fans im Londoner Wembley-Stadion einen ungefährdeten 2:0-Erfolg. Myles Lewis-Skelly (20.) und Harry Kane (77.) machten die Treffer für den Vize-Europameister. „Es war aufregend“, sagte Tuchel. „Hoffentlich gibt uns das Selbstvertrauen, um schnell besser zu werden und auf unseren Stil zu vertrauen.“
Der 51-jährige Tuchel hatte Dan Burn (Newcastle United) und Lewis-Skelly (FC Arsenal) erstmals für die Nationalmannschaft nominiert und die beiden Defensivakteure dann auch gleich von Beginn an in die Viererkette beordert.
England tut sich schwer
Die Engländer taten sich gegen tief stehende Albaner zunächst schwer. Die vom Braslilianer Sylvinho trainierten Gäste zogen sich tief in die eigene Hälfte zurück und überließen den „Three Lions“ das Leder. Ballbesitz nach 15 Minuten: 91,5 Prozent. Die Gastgeber konnten jedoch oftmals nur wenig anfangen mit dem Spielgerät.
Bis zur 19. Minute. Da schafften es die Engländer, zum ersten Mal hinter die Abwehr der Gäste zu kommen. Jude Bellingham spielte einen schönen Steilpass in den Strafraum auf den Debütanten Lewis-Skelly, der im Duell mitdem herausstürmenden Torwart Thomas Strakosha die Ruhe bewahrte und dem Keeper den Ball durch die Beine schob.
Albanien fast per Eigentor zum Ausgleich
Für die Albaner war das eine Art Weckruf, sie trauten sich plötzlich selbst nach vorne. Und durch eine Slapstick-Situation wären sie auch fast zum Ausgleich gekommen. Burn produzierte bei einem Abwehrversuch eine Bogenlampe, die auf der Latte des eigenen Tores landete.
England spielte anschließend geduldig nach vorne, die nächste Chance gab es aber erst in Minute 35: Nach einer schönen Kombination mit Marcus Rashford tauchte Jude Bellingham plötzlich frei vor Strakosha auf, doch der Keeper konnte parieren. Auch wenig später war er mit seinen Abwehrleuten bei einer Doppelchance gegen Bellingham und Kane zur Stelle. Und kurz danach lenkte er nach einer Ecke einen Kopfball von Burn an die Latte.
Mit 1:0 für England ging es in die Pause, und damit waren die Albaner gut bedient.
Zunächst Langeweile in Hälfte zwei
Zu Beginn der zweiten Hälfte machten es Albanien spielerisch besser. Sie waren aktiver, ohne dass sich daraus Chancen ergeben hätten. Besser gesagt: sie blieben weiter harmlos. Die Engländer ihrerseits konnten die sich auftuenden Räume nicht nutzen. So plätscherte die Partie dahin, was sich im Stadion auch recht negativ auf die Stimmung niederschlug. „Ich will, dass wir mit Begeisterung, mit Hunger und mit dem unbedingten Willen zu gewinnen spielen – und mit der Freude am Sieg“, hatte Tuchel vor dem Spiel gefordert. Davon war in Wembley aber wenig zu sehen.
Kane macht den Deckel drauf
Die erste Chance für England in Hälfte zwei gab es dann nach rund einer Stunde. Da setzte Kane den Ball nach einer Bellingham-Flanke knapp rechts am Tor vorbei. In der Folge übernahm das Tuchel-Team wieder das Kommando und erhöhte den Druck – denn der Vorsprung war knapp. Doch gegen gut verteidigende Albaner, die immer noch hofften, mit einem Konter zum Ausgleich zu kommen, wurde es zunächst nichts mit dem 2:0.
Bis zur 77. Minute. Da flanke Declan Rice in den Strafraum, Arlind Ajeti sprang am Ball vorbei und eröffnete Kane damit eine Chance, die sich der natürlich nicht nehmen ließ – die Entscheidung.
England jetzt gegen Lettland
Tuchel ist zwar mit einem Sieg als englischer Nationaltrainer gestartet, Zauber hat sein Team aber nicht versprüht. Dass noch nicht alles klappt nach kurzer Zeit, ist klar. So hat Tuchel noch viel Arbeit vor sich. Schon am Montag ist der Trainer mit seinem neuen Team erneut gefordert. Dann geht es mit einem Heimspiel gegen Lettland weiter – erneut im Wembley-Stadion.