US-Zölle im Liveticker: EU-Handelskommissar reist für Gespräche nach Washington


Der weltweite Handelskonflikt durch Zollaufschläge könnte nach Berechnungen von Ökonomen in Deutschland mehrere Zehntausend Arbeitsplätze kosten und die Wirtschaftsleistung erheblich dämpfen. Zu diesem Ergebnis kommen das IAB-Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit (BA), das Bundesinstitut für Berufsbildung und die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung in einer Reuters am Freitag vorliegenden Studie.

„Transformationskrise und jetzt auch noch Handelskrise, für die Industrie ist das ein Nackenschlag“, sagte Enzo Weber vom IAB zu Reuters. Europa müsse in die Vorwärtsverteidigung gehen. „Freihandel mit dem Rest der Welt“, schlug Weber vor. „Eine Halbierung der Zollsätze würde zwei Drittel der Exportverluste kompensieren.“

Die negativen Auswirkungen für Deutschland ergeben sich laut Weber über direkte Exportausfälle, eine Abschwächung der Weltwirtschaft und Folgewirkungen mit geringerer Investitions- und Konsumnachfrage. „In Deutschland würde ein Jahr nach Inkrafttreten der Zölle das Bruttoinlandsprodukt um 1,2 Prozent niedriger liegen“, heißt es in der Studie im Vergleich zu einer Wirtschaftsentwicklung ohne zusätzliche Zölle. Die Zahl der Erwerbstätigen wäre demnach um 90.000 geringer. Die Forscher legen dabei pauschale Zollerhöhungen in Höhe von 25 Prozentpunkten zugrunde für Importe in die USA aus China, Mexiko, Kanada und Europa.