
München – Starkbieranstich am Nockherberg – normalerweise ein Pflichttermin für Uli Hoeneß. An diesem Mittwochabend aber fehlte der Bayern-Patron zwischen all den Großkopferten und Politikern.
Wer nach der Liveübertragung im BR rüber in die ARD schaltete, wusste warum: In der Polit-Talkshow „Maischberger“ wurde plötzlich der Ehrenpräsident des Rekordmeisters zugeschaltet – und wen die (wohl letzte) Fastenpredigt von Maxi Schafroth enttäuscht zurückgelassen hatte, der kam dann bei Hoeneß voll auf seine Kosten.
Uli Hoeneß teilt gegen Elon Musk aus: „Der hat nicht alle Tassen im Schrank“
In einem rund siebenminütigen Monolog – nur unterbrochen von kurzen Nachfragen der Moderatorin – holte der 73-Jährige zum großen Politik-Rundumschlag aus. Während die Pläne der potenziellen neuen Großen Koalition aus Union und SPD von Hoeneß gelobt wurden („hat mir gefallen“), bekam die abgewählte Ampel noch nachträglich mächtig ihr Fett weg: „Wir hatten keine Regierung, die haben drei Jahre lang nur gestritten und überhaupt nichts vorangebracht.“
Am heftigsten in der Hoeneßschen Fastenpredigt derbleckt wurde aber: Elon Musk. Über den reichsten Mann der Welt und mit weitreichenden Kompetenzen ausgestatteten Berater von US-Präsident Donald Trump schimpfte Hoeneß: „Der hat nicht alle Tassen im Schrank.“
Rolle rückwärts bei Uli Hoeneß?
Trump hatte eine massive Senkung der Staatsausgaben angekündigt und den umstrittenen Tesla-Milliardär damit beauftragt, dieses Vorhaben als Leiter eines Kostensenkungsgremiums radikal umzusetzen. „Da habe ich große Angst. Wenn so ein Mann über das Schicksal von Mitarbeitern, von Angestellten, von Arbeitslosen entscheiden soll, dann muss ich sagen, wenn das so bleibt in Amerika, dann gute Nacht Amerika“, polterte Hoeneß abschließend in Richtung Musk.
Sein Überraschungsauftritt bei Sandra Maischberger könnte zugleich auf eine Art Rolle rückwärts bei Hoeneß hindeuten. Mit seiner Meinung zu gesellschaftsrelevanten und politischen Themen jenseits des Fußballs hatte sich der Mr. FC Bayern bekanntlich noch nie zurückgehalten.
Wird Hoeneß wieder zum gefragten Talkshow-Gast?
Erst kurz vor der Bundestagswahl hatte Hoeneß via Abendzeitung sogar indirekt eine Wahlempfehlung für die Union abgegeben: „Ich hoffe, dass wir eine schwarz-rote Regierung bekommen.“ Und auch die AfD wurde schon häufiger von ihm abgewatscht. Aber in den zahlreichen politischen Talkshows im deutschen TV hatte man Hoeneß nach seiner Steueraffäre und der anschließenden Haft eigentlich nicht mehr gesehen. Bis jetzt!
Denkbar ist sogar, dass Hoeneß nun wieder häufiger zum gefragten Talkshow-Gast avanciert. Darauf lässt zumindest der Abschiedsgruß nach München schließen, den Sandra Maischberger noch mit einem Wunsch verband: „Vielen Dank Uli Hoeneß – und kommen Sie bitte mal hier ins Studio nach Berlin.“ Antwort Hoeneß: „Jederzeit.““
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