Reaktion auf Trumps Erhöhung: China erhöht Zölle auf US-Importe auf 125 Prozent


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Reaktion auf Trumps Erhöhung

China erhöht Zölle auf US-Importe auf 125 Prozent

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Trumps Handelspolitik artet in einen Zollkrieg mit China aus. Als Reaktion auf die Erhöhung der Abgaben durch den US-Präsidenten reagiert Peking mit Vergeltung – und weiter steigenden Einfuhrzöllen auf US-Produkte.

China zeigt sich im Handelsstreit mit den USA unnachgiebig: Die Gegenzölle auf US-Waren sollen ab Samstag von 84 auf 125 Prozent steigen, wie die Zollkommission des chinesischen Staatsrates mitteilte. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump die Zölle auf chinesische Einfuhren erneut erhöht.

Washington wende sich mit seiner Handelspolitik gegen „grundlegende wirtschaftliche Regeln und den gesunden Menschenverstand“, erklärte das Finanzministerium in Peking. Während Trump bestimmte Zölle gegen die EU und viele andere Länder vorübergehend auf Eis gelegt hat, erhöhte er die Aufschläge für Waren aus China auf mittlerweile 145 Prozent.

Gleichzeitig rief China die EU zur Zusammenarbeit im Handelsstreit auf. Bei einem Treffen mit Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez in Peking sagte Präsident Xi Jinping, dass China und die EU gemeinsam das internationale Handelsumfeld schützen und sich gegen einseitige und schikanöse Praktiken wehren sollten, um die internationalen Regeln und Ordnung zu wahren. In einem Zollkrieg gebe es keine Gewinner und man isoliere sich selbst, erklärte Xi laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua.

Bericht: Von der Leyen reist nach Peking

Sánchez sagte nach dem Treffen vor Medienvertretern: „Wir haben uns immer für Verhandlungen und eine einvernehmliche Lösung für eine Krise wie die derzeitige Handelskrise eingesetzt.“ Davon ausgehend sei eine Tür zum Dialog offen. Er sei sich sicher, dass die Welt sowohl China als auch die Vereinigten Staaten brauche, sagte Sánchez.

Peking versucht sich unter den durch Trump ausgelösten Turbulenzen im internationalen Handel als verlässlicher und stabiler Partner zu positionieren. Medienberichten zufolge könnte im Juli zudem ein hochrangiger Besuch von EU-Vertretern in Peking anstehen. Wie die „South China Morning Post“ berichtete, sei eine Reise von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident António Costa in Planung.

Die USA dürften den Austausch zwischen China und Europa kritisch beäugen. Bereits vor Sánchez Ankunft in Peking kam Kritik aus Washington. Finanzminister Scott Bessent warnte vor einer Hinwendung zu China. „Damit würde man sich selbst die Kehle durchschneiden“, sagte er.