Mehr als im Vorjahr, weniger als vor Corona: Auslandsflüge stützen deutsche Airports


Corona-Nachhall im Luftverkehr

Deutschland zählt mehr Flugreisende

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Vorsichtiger Steigflug im Flugreiseverkehr: Die großen deutschen Airports verzeichnen einen Anstieg bei der Menge der abgefertigten Passagiere, der Pandemie-Einbruch ist aber noch nicht überwunden. Zuwachs gibt es vor allem bei den internationalen Flügen, im Inland steigen die Zahlen langsamer.

Die Zahl der Flugreisenden nimmt zu. Im zurückliegenden Jahr haben die 22 größten deutschen Verkehrsflughäfen insgesamt rund 199,5 Millionen Fluggäste verzeichnet, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Das sind unterm Strich 7,7 Prozent mehr Passagiere als 2023.

Das Fluggastaufkommen bewegt sich damit weiter unter dem Niveau aus den Jahren vor der Coronavirus-Pandemie. Im Jahr 2019 hatten die großen deutschen Drehkreuze mit 226,7 Millionen ankommenden oder abreisenden Fluggästen ihr bisheriges Allzeithoch erreicht. Im Vergleich dazu lag das Passagieraufkommen im Jahr 2024 noch um 12,0 Prozent niedriger.

Ein klarer Trend zeigt sich bei der Unterscheidung nach Reisezielen: Das Segment der Inlandsflüge scheint sich den amtlichen Verkehrsdaten zufolge deutlich langsamer von den Pandemie-Schocks zu erholen als der internationale Flugreiseverkehr.

Knapp halb so viele Fluggäste auf Inlandsflügen

Der Flugverkehr mit dem Ausland legte im Jahr 2024 um 8,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 173,7 Millionen Fluggäste zu. Die Fluggastzahl auf Inlandsflügen stieg lediglich um 3,7 Prozent auf 11,9 Millionen Personen. „Damit verfestigte sich eine Entwicklung, die bereits in den Jahren 2021, 2022 und 2023 zu beobachten war“, erklärten die Statistiker.

In den genannten Jahren habe sich der Auslandsverkehr insgesamt besser entwickelt als der innerdeutsche Verkehr. Im Jahr des weltweiten Pandemieausbruchs 2020 waren die Fluggastzahlen in beiden Bereichen gleich stark um jeweils 75 Prozent eingebrochen – bedingt durch die umfangreichsten Reisebeschränkungen in der Geschichte des Flugverkehrs.

Langsame Erholung vom Corona-Schock

Nach Aufhebung der Pandemie-Maßnahmen stieg der Auslandsverkehr bereits im Jahr 2021 wieder an und näherte sich seither stark dem Vor-Corona-Niveau, wohingegen der innerdeutsche Verkehr 2021 zunächst weiter zurückging und seither deutlich schwächer zunahm als der Verkehr mit dem Ausland.

Zum Vergleich: Im innerdeutschen Luftverkehr lag die Zahl der Fluggäste im Jahr 2024 noch immer um fast die Hälfte (-48,5 Prozent) niedriger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Die Zahl der Fluggäste im Auslandsverkehr lag dagegen nur um 7,8 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau.

Anders als im Passagierverkehr sind die coronabedingten Einbrüche im Luftfrachtaufkommen bereits fast wieder ausgeglichen: Mit 4,7 Millionen Tonnen wurde im zurückliegenden Jahr an den deutschen Hauptverkehrsflughäfen 2,1 Prozent mehr Fracht transportiert als im Jahr davor. Im Vergleich zum Jahr 2019 war das Luftfrachtaufkommen damit lediglich um 0,2 Prozent geringer. Damals hatten die großen deutschen Airports – gerundet – insgesamt ebenfalls 4,7 Millionen Tonnen umgeschlagene Luftfracht verzeichnet.