Matthäus poltert wegen Tel gegen den FC Bayern: „Eine Art Missverständnis“

München – Um kurz nach Mitternacht war die Transfer-Saga dieses Winters schließlich beendet und Mathys Tel offiziell ein Spieler von Tottenham Hotspur. Im weiß-blauen Trikot der Spurs mit der Rückennummer 11 ließ sich Tel für die Klubmedien ablichten – und er verriet, dass auch Ex-Bayern-Kollege Harry Kane eine Rolle bei diesem Transfer gespielt hatte.

Tel: Spur sichern sich Kaufoption für 55 Millionen Euro

„Harry hat mir gesagt, dass Tottenham ein großer Klub ist mit sehr netten Menschen, einem tollen Platz und Trainingszentrum“, sagte Tel, „und dass ich es hier mögen würde. Harry hat nur Positives erzählt.“ Genauso wie Tottenham-Trainer Ange Postecoglou, der Tel mit der Aussicht auf einen Stammplatz in der Offensive nach London lockte.

Bis Sommer wird der 19-jährige Franzose zunächst ausgeliehen, dann haben die Spurs eine Kaufoption in Höhe von rund 55 Millionen Euro. Tels Rückkehr zum FC Bayern ist also ungewiss.

Matthäus: „Die Personalie Tel war für mich seit zwei Jahren eine Art Missverständnis“

„Mathys Tel ist als sehr junger Spieler zum FC Bayern gewechselt und hat sich hier kontinuierlich auf höchstem Niveau weiterentwickelt“, sagte Sportvorstand Max Eberl: „Er kam zuletzt nicht auf die erhofften Spielzeiten, und so trat er mit dem Wunsch an uns heran, etwas verändern zu wollen.“ In gemeinsamen Gesprächen habe man nun „eine Konstellation erarbeitet“, ergänzte Eberl, „die sowohl für Mathys als auch für den FC Bayern und Tottenham Hotspur hervorragende Möglichkeiten bietet.“ Und die das endgültige Aus von Fan-Liebling Tel bei den Münchnern bedeuten könnten.

Kritik gab es für den Deal von Lothar Matthäus. „Die Personalie Tel war für mich seit zwei Jahren eine Art Missverständnis“, schrieb der frühere Bayern-Kapitän in seiner Sky-Kolumne. „Uli Hoeneß hat gesagt, dass man junge Spieler entwickeln will, aber dann hätte man den einen oder anderen Spieler auf den Tel-Positionen verkaufen müssen“, meinte Matthäus. Tel sei „meistens nur das fünfte Rad am Wagen und deswegen total verunsichert“ gewesen.

Nach Tel-Abschied holt Bayern Vidovic aus Mainz zurück

Als Ersatz für den Angreifer holte Bayern kurzfristig Gabriel Vidovic zurück, die Leihe des 21-Jährige zum FSV Mainz wurde beendet. „Er ist in der Hinrunde in Mainz leider nicht auf die erhoffte Spielzeit gekommen und wir haben uns daher gemeinsam mit dem Spieler dazu entschieden, die Leihe vorzeitig zu beenden“, sagte Sportdirektor Christoph Freund. Vidovic kam für Mainz nur 48 Minuten zum Einsatz. Doch ob seine Chancen bei Bayern nun besser stehen? Sehr fraglich.

Youngster des FC Bayern: Gabriel Vidovic.
Youngster des FC Bayern: Gabriel Vidovic.
© IMAGO / Sven Simon
Youngster des FC Bayern: Gabriel Vidovic.

von IMAGO / Sven Simon

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Es war insgesamt ein arbeitsintensiver letzter Transfertag für die bayerischen Kaderplaner Eberl und Freund, die zwei weitere Abgänge fixierten. Linksverteidiger-Talent Adam Aznou wurde wie erwartet bis zum Ende der Saison an den spanischen Erstligisten Real Valladolid verliehen, U20-Nationalspieler Noel Aseko wechselt bis 2026 auf Leihbasis zu Hannover 96. Der Zweitligist besitzt zudem eine Kaufoption.

FC Bayern hat zwölf Talente verliehen – wer hat eine echte Chance?

Damit wächst die Gruppe der Leih-Bayern weiter an. Neben Tel, Aznou und Aseko sind aktuell neun (!) weitere Spieler für andere Klubs am Ball: Paul Wanner, Frans Krätzig (beide 1. FC Heidenheim), Alexander Nübel (VfB Stuttgart), Bryan Zaragoza (CA Osasuna), Arijon Ibrahimovic (Lazio Rom), Armindo Sieb (Mainz 05), Maurice Krattenmacher (SSV Ulm), Lovro Zvonarek (Sturm Graz), und Gibson Adu (SpVgg Unterhaching).

Ob einer von ihnen in Zukunft eine wichtige Rolle bei Bayern einnehmen wird? Offen. Die beste Perspektive dürfte noch Aznou haben, Keeper Nübel, der noch bis 2026 an den VfB verliehen ist, hat mit Jonas Urbig an der Säbener Straße einen weiteren Rivalen hinzubekommen. „Wir müssen bestmögliche Pfade für junge Spieler finden, dass sie sich entwickeln“, sagte Eberl kürzlich. „Wir werden junge Spieler in diesen Kader reinbringen, definitiv.“

Aber wen? Und wann?

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