Luxusmarken: Prada übernimmt Versace | ZEIT ONLINE

Der Luxuskonzern Prada kauft das Modehaus Versace. Damit werden zwei der größten Namen der italienischen Modewelt unter einem Dach vereint. Die Übernahme hat inklusive Schulden einen Wert von umgerechnet 1,25 Milliarden Euro, wie Prada mitteilte.

Mit der Übernahme setzt Prada seinen Expansionskurs fort. „Wir wollen Versaces Erbe fortführen, seine kühne und zeitlose Ästhetik
feiern und neu interpretieren“, sagte Prada-Chef Patrizio Bertelli.
Zugleich wolle man Versace eine starke Plattform bieten.

Das Unternehmen trotzt bislang der sinkenden Nachfrage im Luxussegment, während Versace zuletzt Verluste schrieb. Der Zusammenschluss stärkt Italiens Position in der von französischen Konzernen dominierten Luxusbranche. Die Übernahme muss von den Behörden noch genehmigt werden, was jedoch als sehr wahrscheinlich gilt. Mit einem Abschluss wird in der zweiten Jahreshälfte gerechnet.

Versace wurde 2018 erst verkauft

Der Preis, den Prada für Versace zahlt, liegt deutlich unter dem Wert von umgerechnet rund 1,83 Milliarden Euro inklusive Schulden, den der US-Luxuskonzern Capri Holdings 2018 für das Modehaus aufgebracht hatte. Capri, damals noch unter dem Namen Michael Kors bekannt, hatte Versace von der Gründerfamilie und dem Finanzinvestor Blackstone übernommen.

Dass der Luxuskonzern Prada Interesse an einer Übernahme hat, wurde schon seit einigen Monaten spekuliert. Nach Informationen der Tageszeitung Corriere della Sera gab es zuletzt jedoch noch einige Hindernisse. Und die Strafzölle von US-Präsident Donald Trump, die auch gegen Italien verhängt wurden, hätten Sorgen bereitet, schrieb die Zeitung.

Das Modehaus Versace wurde 1978 von Gianni Versace gegründet. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben weltweit 230 Boutiquen und 638 lizenzierte Shops und bietet neben Damen-, Herren- und Kindermode auch Schuhe, Taschen und Accessoires an. Außerdem gibt es Brillen, Uhren und Parfüms der Marke.