„Lage bleibt angespannt“: Fast alle Industriezweige planen Jobabbau


„Lage bleibt angespannt“

Fast alle Industriezweige planen Jobabbau

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Während das Baugewerbe an seinen Mitarbeitern festhält, müssen Beschäftigte in Handel und vor allem Industrie um ihre Arbeitsplätze bangen. Nur der Dienstleistungssektor sucht neue Arbeitnehmer.

Nahezu alle Industriezweige in Deutschland wollen laut einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts mit weniger Beschäftigten auskommen. In der Industrie zeichne sich bei der Personalplanung gegenwärtig keine Erholung ab, erklärte Ifo-Forscher Klaus Wohlrabe. Ähnliches gelte für den Handel, wo aufgrund einer schwachen Kauflaune der Verbraucherinnen und Verbraucher weniger Personal benötigt werde.

Die Exporterwartungen der Industrie sind im Januar auf den tiefsten Stand seit einem Jahr gefallen. „Die positive Dynamik im Ausland bleibt für die heimischen Exporteure bisher ohne nennenswerte Wirkung“, sagte Wohlrabe.

Bauvolumen könnte wieder wachsen

In der gesamten Wirtschaft allerdings „ist die Personalplanung der Unternehmen etwas weniger restriktiv“. Das sei aber allein auf den Dienstleistungssektor zurückzuführen, erläuterte Wohlrabe. Im Tourismus und von IT-Dienstleistern werden demnach neue Mitarbeiter gesucht.

Im Baugewerbe besteht eher die Tendenz, die Mitarbeiterzahl konstant zu halten, so das Ifo-Institut. Angesichts sinkender Zinsen hofft die Branche auf eine Belebung der Nachfrage. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte ihren Leitzins am Nachmittag von 3,00 auf 2,75 Prozent kappen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) geht davon aus, dass das Bauvolumen 2026 nach fünf rückläufigen Jahren erstmals wieder wachsen wird.

Das vom Ifo erstellte Beschäftigungsbarometer stieg von 92,4 Punkten im Dezember auf 93,4 Punkte im Januar. Wohlrabe warnte aber: „Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt angespannt.“ Es gebe weiterhin die Tendenz, Personal abzubauen.