FC Bayern: Neuer attackiert Donnarumma nach Musiala-Verletzung scharf

Jamal Musiala verletzt sich in einem Zweikampf mit Gianluigi Donnarumma schwer, es besteht Verdacht auf Wadenbeinbruch. FC-Bayern-Torwart Manuel Neuer findet nicht, dass sein Gegenüber daran schuldlos ist. Auch passt ihm Donnarummas Verhalten nicht.

Der Schock um Jamal Musiala ist nach dem Ausscheiden des FC Bayern im Viertelfinale der Klub-WM gegen Paris Saint-Germain (0:2) allgegenwärtig. Auch bei Manuel Neuer. Der 39 Jahre alte Torwart attackierte PSG-Keeper Gianluigi Donnarumma (26) nach dem Spiel scharf.

Nach einem Zweikampf mit Donnarumma in der Nachspielzeit der ersten Hälfte war Musialas linkes Bein verdreht. Der Offensiv-Star wurde direkt behandelt, ausgewechselt und mit einer Trage vom Spielfeld transportiert. Musiala wurde noch während der Partie in ein Krankenhaus gebracht, laut „Bild“-Zeitung besteht Verdacht auf Wadenbeinbruch.

Neuer kommentierte die Szene im Stadion von Atlanta so: „Bei Jamal ist es eine Situation, bei der man das Risiko in Kauf nimmt. Eine Situation, bei der man, glaube ich, nicht so hineingehen muss. Aber gut, wir drücken ihm die Daumen, dass es nicht so schwer ist, aber die Verletzung wird mit Sicherheit schwer sein. Da so reinzuspringen, ist schon risikofreudig. Da nimmt man die Verletzung des Gegenspielers einfach in Kauf. Und danach passiert auch nichts.“

Neuer sei noch auf dem Feld zu dem Italiener gegangen und habe Donnarumma zur Rede gestellt: „Ich bin dann zu ihm hingegangen: ‚Willst du nicht mal eben hingehen?‘ Der Jamal liegt da, der wird sehr wahrscheinlich im Krankenhaus jetzt bleiben, ich finde, es gehört sich schon aus Respekt hinzugehen, ihm alles Gute zu wünschen und ein kleines Sorry dazulassen. Daraufhin ist er dann auch zu Jamal gegangen.“

„Ich hätte anders reagiert“, sagt Manuel Neuer

Der 1,96 Meter große und 90 Kilogramm schwere Donnarumma reagierte nach dem Vorfall geschockt, wurde von den TV-Kameras eingefangen, wie er auf dem Platz sichtlich mitgenommen aussah.

Neuer schien nicht ganz sicher, was das bedeutet. „Ich weiß es nicht“, sagte er: „Italiener sind sehr emotional. Ob man es ihm jetzt abnimmt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Es gehört immer Fairness dazu. Ich hätte anders reagiert.“

Bayerns Sport-Vorstand Max Eberl sagte über den Zweikampf: „Wenn ich im Sprint mit 100 Kilo auf den Unterschenkel springe, ist die Gefahr groß, dass etwas passiert. Tragisch, ich denke null Komma null, dass er das absichtlich gemacht hat. Aber er hat auch nicht gerade Rücksicht darauf genommen, dass da ein Mann steht. Das Risiko geht er ein.“ Er wolle das aber nicht als Vorwurf verstanden wissen.