„Das Schlimmste für einen Trainer“: 1860-Coach Glöckner und die brisante Rückkehr an alte Wirkungsstätte

München – Rückblick: Der 13. Mai 2019 war ein fieser Tag für Patrick Glöckner: Der damalige Cheftrainer von Viktoria Köln war damals entlassen worden, obwohl er mit den Rheinländern Spitzenreiter in der Regionalliga West war – und das einen einzigen Spieltag vor Saisonende!

Jetzt kehrt Glöckner als neuer Löwen-Dompteur an jenen Ort zurück, an dem ihm der Titel „Aufstiegstrainer“ geraubt worden war.

Aufstieg geraubt: Glöckner am vorletzten Spieltag bei Viktoria Köln entlassen

„Das war damals brutal ärgerlich. So etwas ist das Schlimmste für einen Trainer“, erinnert sich der Neu-Trainer des TSV 1860 vor dem Auswärtsspiel seines neuen Vereins beim alten Arbeitgeber, seiner ersten Trainerstation bei Viktoria Köln (Samstag (16.30 Uhr Magenta Sport und im AZ-Liveticker). Glöckner hatte damals am vorletzten Spieltag eine empfindliche 0:2-Pleite beim SV Straelen bezogen – und musste tatenlos zusehen, wie Weltmeister Jürgen Kohler mit seiner Viktoria das Saisonfinale gegen Borussia Mönchengladbach II mit 1:0 gewann und den Sprung in den Profifußball schaffte.

„Es war sehr lehrreich für mich als Trainer, so ein Brett zu kriegen“, erzählt Glöckner und ergänzt, was ihm damals half, die bittere Enttäuschung zu überwinden: „Ich habe mich sehr gefreut, als mich Spieler aus der Kabine angerufen und mir gesagt haben: „Trainer, das ist auch Dein Aufstieg!“

Wiedersehen im Sportpark Höhenberg: Patrick Glöckner (l.) gastiert mit dem TSV 1860 beim Team von Kollege Olaf Janßen, der Kölner Viktoria. Diese hatte Glöckner 2019 auf Kurs Drittliga-Aufstieg geführt, musste aber einen Spieltag vor Schluss gehen.
Wiedersehen im Sportpark Höhenberg: Patrick Glöckner (l.) gastiert mit dem TSV 1860 beim Team von Kollege Olaf Janßen, der Kölner Viktoria. Diese hatte Glöckner 2019 auf Kurs Drittliga-Aufstieg geführt, musste aber einen Spieltag vor Schluss gehen.
© imago images/Revierfoto
Wiedersehen im Sportpark Höhenberg: Patrick Glöckner (l.) gastiert mit dem TSV 1860 beim Team von Kollege Olaf Janßen, der Kölner Viktoria. Diese hatte Glöckner 2019 auf Kurs Drittliga-Aufstieg geführt, musste aber einen Spieltag vor Schluss gehen.

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Viktoria Köln ist aktuell das Drittliga-Team der Stunde

Fünfeinhalb Jahre später, in denen Viktoria Köln hohe Ambitionen und oftmals ein höheres Budget hatte, steht der Klub im Aufstiegsrennen der Dritten Liga besser da als je zuvor – und ausgerechnet Glöckner soll mit seinen Sechzgern jetzt zum Stolperstein werden. „Es war für mich insgesamt eine sehr schöne Zeit in Köln. Ich habe zu allen Beteiligten ein gutes Verhältnis, besonders zu Olaf Janßen“, so Glöckner über seinen einstigen Lehrmeister als Trainer, „aber wir stehen in einer Konkurrenzsituation und spielen mit 1860 klar gegen den Abstieg.“

Viel größer könnte die Kluft zwischen den beiden Teams wohl kaum sein: Dort das Drittliga-Team der Stunde, mit zuletzt fünf Siegen in Serie auf einer Euphoriewelle. Und hier 1860, bei dem nach dem Rauswurf von Ex-Coach Argirios Giannikis noch Verunsicherung an allen Ecken und Enden herrscht. Mit Müh und Not holten die Glöckner-Löwen vergangene Woche ein 1:1 gegen Tabellennachbar VfB Stuttgart II.

„Ich bin mit der Mentalität zufrieden“: Sagt Neu-Coach Glöckner über seine Löwen

Ob Glöckner überrascht habe, dass 1860 so viele Defizite habe? „Nein, ich bin überhaupt nicht überrascht“, meint Glöckner, der auch „Positives aus dem Spiel ziehen“ konnte: „Fakt ist: Wir haben uns in jeden Ball geschmissen, wir haben eine hervorragende Mentalität und Laufleistung gezeigt.“ Nun gut, der Rest war allerdings nicht so prickelnd. . .

„Ich kann mich nur wiederholen: Ich bin mit der Mentalität zufrieden“, sagt Glöckner und schildert eine Szene aus dem Stuttgart-Spiel, einen fast folgenschweren Fehlpass: „Als Max Reinthaler den Ball in der Mitte spielt – wie da vier, fünf Spieler hinterher heizen, zwei grätschen, einen Eckball produzieren und sich dafür feiern. Das sind die Basics, das haben die Jungs super umgesetzt. Darauf bauen wir auf, daran werden wir wieder appellieren!“

Rund 1400 Löwen-Fans reisen nach Köln

Ob der gebürtige Bonner, dessen Familie nach dem vom neuen 1860-Coach auferlegten Stadionverbot wohl mehrere Familienmitglieder kommen werden, die Pfiffe bei seiner alles andere als dominanten Premiere in Grünwalder nachvollziehen könne? „Letztendlich ist es doch so, dass die Fans Eintritt zahlen“, so Glöckner, der auf die Aussagen von Morris Schröter, dass Pfiffe nicht helfen würden, wie folgt einging: „Klar ist das nicht hilfreich, klar tut positiver Support gut.“ Er respektiere aber, wenn die Zuschauer nicht zufrieden seien und „lasse jedem Menschen, was er möchte.“ Etwa 1400 dieser Menschen mit Löwen-Herz werden mit in den Sportpark Höhenberg reisen – und auf ein weiß-blaues Erfolgserlebnis hoffen.

Ob Glöckner ausgerechnet dort, wo ihm einst das umjubelte Ende einer Aufstiegssaison geraubt worden war, der Viktoria ein Stöckchen zwischen die Beine werfen und sich mit Sechzig dagegen Luft im Tabellenkeller verschaffen kann? „Ich bin so veranlagt, dass ich jedes Spiel gewinnen möchte!“

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