CDU: „Die Brandmauer grenzt Ideen aus“

In Greifswald hadern drei Generationen der Familie Jülich mit ihrer Partei: Der Opa verließ die CDU wegen Merkel, sein Sohn jetzt wegen Merz – nur der Enkel hält noch an ihr fest. Zeit für einen Familiengipfel.



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CDU: Finley Wodrig (links) trat vor eineinhalb Jahren der CDU bei. Markus Jülich (Mitte) gehörte der Partei seit 1989 an – und verließ sie diesen März. Wolf-Dieter Jülich (rechts) wurde kurz vor dem Mauerfall Mitglied der Ost-CDU.
Finley Wodrig (links) trat vor eineinhalb Jahren der CDU bei. Markus Jülich (Mitte) gehörte der Partei seit 1989 an – und verließ sie diesen März. Wolf-Dieter Jülich (rechts) wurde kurz vor dem Mauerfall Mitglied der Ost-CDU.

© Martin Pauer für DIE ZEIT

Familie Jülich empfängt in ihrem Haus in einer Siedlung am Stadtrand von Greifswald. In der Einfahrt parkt ein Elektrokleinwagen, im Wintergarten ist für Kaffee und Kuchen eingedeckt. Drei Generationen lassen sich am Tisch nieder: Großvater Wolf-Dieter Jülich ist 80, berät aber noch immer eine Firma, die nachhaltige Baukonzepte entwickelt; zuvor forschte er als pharmazeutischer Biologe an der Uni Greifswald. Neben ihm sitzt sein Enkel Finley Wodrig, 19, der ein Freiwilliges Soziales Jahr im Krankenhaus macht; er möchte Medizin studieren, weiß aber nicht, ob dafür sein Abi-Schnitt von 1,6 reicht. Am selben Krankenhaus ist sein Vater Markus Jülich, 53, Anästhesist und Oberarzt. Alle drei sind Lokalpolitiker für die CDU – oder waren es. Wir sitzen in Merkels altem Wahlkreis.