Biathlon in Oslo: Spektakel pur – Laegreid verdirbt Bö die ganz große Show

Stand: 22.03.2025 14:22 Uhr

Johannes Thingnes Bö wird nicht als Gesamtsieger abtreten. Landsmann Sturla Holm Laegreid verdarb dem Dominator der letzten Jahre die große Siegerparty.

Johannes Thingnes Bö wollte sich so gern mit dem Gesamtsieg von der Biathlon-Bühne verabschieden. Dieser Traum ist am Samstag (22.03.2025) geplatzt. Sein Landsmann Sturla Holm Laegreid sicherte sich nicht nur den Sieg im Verfolger in Oslo, sondern auch die große Kristallkugel.

Bö und Laegreid lieferten sich ein großes Spektakel. Erst beim letzten Schießen fiel die Entscheidung. Mit insgesamt drei Fehlern ließ Bö, der als Erster auf die Strecke gegangen war, den Sieg liegen. Auf den dritten Platz lief Quentin Fillon Maillet aus Frankreich.

Die Verfolgung erinnerte an norwegische Meisterschaften. Die ersten fünf Skijäger kamen allesamt vom Gastgeber, erst nach einer Minute nahm mit dem Italiener Tomasso Giacomel der erste Nicht-Norweger die Verfolgung auf.

Laegreid einfach unwiderstehlich

Auf der Strecke gab Sprintsieger Bö Vollgas und baute seinen Vorsprung schon auf dem ersten Kilometer auf 33 Sekunden aus. Dass Bö das erste Schießen direkt mit einem Fehler begann, konnte er verschmerzen. Der Dominator war mit seiner Strafrunde schneller fertig als die Konkurrenz beim Schießen. Bö kehrte als Erster zurück, der Vorsprung auf Laegreid schmolz allerdings auf 8,1 Sekunden.

Beim zweiten Schießen wechselte die Führung: Während Bö wieder eine Scheibe stehen ließ, schoss Laegreid erneut fehlerfrei und lief fortan auf der Pole Position – allerdings nur 14 Sekunden vor dem Ausnahmeläufer, der mit 31 Jahren Schluss macht.

Obwohl er den Atem von Bö spürte, blieb Laegreid beim ersten Stehendanschlag cool und räumte ab. Auch Bö fackelte nicht lange und ließ die Hoffnung auf den Sieg am Leben: 11,2 Sekunden hinter Laegreid ging er bei seinem letzten Verfolger zurück auf die Strecke.

Beide kamen zusammen zum letzten Saison – mehr Spektakel ging nicht. Während Laegreid wieder alles abräumte, ging bei Bö der letzte Schuss vorbei. Laegreid ging auf seine Ehrenrunde, Bö musste abbiegen, brachte aber den zweiten Platz locker ins Ziel.

Nawrath bester Deutscher

Die deutschen Skijäger standen mal wieder im Abseits und waren erneut nur Durchschnitt. Als bester DSV-Athlet lief Philipp Nawrath auf den zehnten Platz. Wie so oft in dieser Saison fehlte das Zielwasser am Schießstand. Kein Einziger kam fehlerfrei durch – nach der bescheidenen Ausgangslage nach dem Sprint war ein Angriff auf die Spitze damit unmöglich.