
Stand: 11.03.2025 11:00 Uhr
Weitläufige Wälder, sanfte Hügel und klare Seen: Im Südosten Mecklenburgs hat die Eiszeit mit der Feldberger Seenlandschaft eine attraktive Region für Naturfreunde und Wassersportler geschaffen.
Die Region um das Städtchen Feldberg gilt als eine der schönsten Naturlandschaften Deutschlands. Weitläufige Wälder und zahlreiche klare Seen machen sie zu einem idealen Ziel für Wanderer, Wassersportler und Naturfreunde. Ein erheblicher Teil der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft an der Grenze zu Brandenburg wurde als Naturpark ausgewiesen.
Urlauber können in dem fast 35.000 Hektar großen Gebiet sanfte Hügel, Binnendünen und Moore entdecken. Mit etwas Glück begegnen sie Adlern, Eisvögeln oder weiteren von insgesamt etwa 140 Vogelarten. Viele naturkundliche Führungen in die Tier- und Pflanzenwelt der Feldberger Seen sind in einem Flyer zum Download zu finden. Außerdem können Gruppen individuelle Führungen buchen.
Um den Haussee in Feldberg
Die abwechslungsreiche Landschaft lädt zu ausgedehnten Spaziergängen und Wanderungen ein. Ein beliebtes Ziel ist der Reiherberg. Von dort bietet sich ein schöner Blick auf das Städtchen Feldberg und den Haussee mit seinen beiden Inseln. Der 7,5 Kilometer lange Haussee-Rundweg führt zu einer 145 Meter hohen Abbruchkante des Berges, die in der Eiszeit entstanden ist. Auf einem Höhenweg geht es weiter zum See Breiter Luzin.
Wandern auf dem Fridolinweg in der Feldberger Seenlandschaft
Auf dem Fridolinweg kann man um den Schmalen Luzin wandern. Die etwa 10 Kilometer lange Rundtour ist in beide Richtungen ausgeschildert. Ein guter Startpunkt ist die Luzinfähre in Feldberg. Von dort verläuft der Weg direkt an den steilen Uferhängen entlang nach Carwitz und führt dann Richtung Norden. Die Luzinfähre, eine der letzten handbetriebenen Seilfähren Europas, setzt Wanderer wieder auf die andere Seeseite in Feldberg.
Heilige Hallen: Deutschlands ältester Buchenwald
Ein lohnendes Wanderziel ist auch Deutschlands ältester Buchenwald, die sogenannten Heiligen Hallen bei Lüttenhagen. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird das 25 Hektar große Waldgebiet nicht mehr bewirtschaftet und entwickelt sich zu einem Urwald. Die ältesten Bäume stehen dort seit mehr als 300 Jahren. Weil Äste herabstürzen und Bäume umfallen können, darf man den Wald nicht auf eigene Faust betreten. Einblick in die wilde Natur bietet aber ein etwa fünf Kilometer langer Weg entlang des Gebietes. Außerdem organisieren das Forstamt und der Naturpark Feldberger Seenlandschaft im Sommer Führungen.
Wilde Orchideen im Kneipp-Kurort Feldberg
In Feldberg selbst gibt es mit dem Wiesenpark ein einzigartiges Biotop: Ab Ende Mai wachsen und blühen dort seltene wilde Orchideen, die man von Holzstegen aus betrachten kann. Feldberg ist ein Kneipp-Kurort. Im Kurpark am Ufer des Haussees können Besucher einen Barfußpfad ausprobieren, ein Gräserlabyrinth erkunden und in der Kneipp-Anlage Beine und Arme kühlen. Ein Kneipp-Becken aus Natursteinen und ein Fitness-Parcours befinden sich an der alten Marienquelle am Haussee.
Feldberger Seen mit Boot und Kanu entdecken
Beste Bedingungen bietet die Seenlandschaft um Feldberg für Wassersportler: Der Breite Luzin, mit knapp 60 Metern der zweittiefste See in Mecklenburg, darf auch mit Motorbooten befahren werden. Am benachbarten Schmalen Luzin sind Verbrennungsmotoren tabu. Dafür eignen sich die zum Teil sehr engen Wasserwege ideal für Kanutouren. Verleihstationen gibt es rund um den See. Ganz im Süden der Seenlandschaft liegt das Naturschutzgebiet Krüselinsee und Mechowsee, das mit Einschränkungen ebenfalls befahren werden darf.
Tauchen im Schmalen Luzin
Die Seen der Feldberger Seenplatte sind auch bei Hobbytauchern beliebt. Der Schmale Luzin bietet Sichtweiten zwischen fünf und 15 Metern, riesige Felsbrocken und ins Wasser gestürzte Bäume. Im Dreetzsee schwimmen Hechte, Schleien, Barsche und Karpfen zwischen mannshohen Wasserpflanzen. Eine Tauchstation verleiht Ausrüstungen und bietet Kurse und Tauchtouren an.
Angeln in der Feldberger Seenlandschaft
Ob Hechte, Aale oder Zander – Angler können sich auf 15 Gewässer mit großen Fischbeständen freuen, an denen sie ihrem Hobby nachgehen können. Als besonders gutes, anspruchsvolles Revier gilt der Carwitzer See südöstlich von Feldberg. Wer keinen Angelschein besitzt, kann mit dem Touristen-Fischereischein erste Erfahrungen sammeln. Die Angelberechtigung ist für 28 Tage gültig und in der Touristinformation oder online erhältlich.
Auf den Spuren des Schriftstellers Hans Fallada
Bekannt wurde die Feldberger Seenlandschaft auch durch die Bücher von Hans Fallada (1893-1947), der dort bis zu seinem Tod lebte. Der Schriftsteller, der mit Werken wie „Bauern, Bonzen und Bomben“ oder „Wer einmal aus dem Blechnapf frisst“ bekannt wurde, lebte von 1933 bis 1944 in Carwitz. Ein Museum zeigt die restaurierten Wohn- und Arbeitsräume Falladas und alle Werke in deutscher Erstausgabe. Seit die Urne des Schriftstellers 1981 überführt wurde, befindet sich auch sein Grab im Dorf.
Karte: Feldberger Seenlandschaft
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