
Zwei Menschen sind in der südfranzösischen Großstadt Nizza an der Côte d’Azur erschossen und fünf weitere durch Schüsse teils schwer verletzt worden. Es laufe eine Untersuchung wegen des Verdachts der vorsätzlichen Tötung in einer organisierten Bande, hieß es von der Präfektur. Der Bürgermeister von Nizza, Christian Estrosi, sprach davon, dass die Tat wahrscheinlich einen Hintergrund in der Drogenkriminalität habe und automatische Waffen eingesetzt worden seien. Er forderte eine permanente Verstärkung der Polizeikräfte in dem betroffenen Viertel.
Die Täter befanden sich französischen Medien zufolge auf der Flucht, nach ihnen wurde zunächst noch gesucht. Die Identifizierung der beiden Toten dauert an. Für Anwohner wurde eine Betreuungsstelle eingerichtet.
Nach dem Vorfall am späten Freitagabend war der Präfektur zufolge Verstärkung für die Polizei mobilisiert worden, um für Sicherheit zu sorgen. Die Tat ereignete sich im Viertel Les Moulins im Westen von Nizza. Der Stadtteil gilt als Problemviertel und Schauplatz von Gewalttaten. Estrosi, kritisierte das „Desinteresse des Staates an diesem Stadtteil Les Moulins“. Ihm würden zu wenig Einsatzkräfte geschickt. „Das ist einmal zu viel, wir haben manchmal das Gefühl, völlig im Stich gelassen zu sein.“
Der Präfekt Laurent Hottiaux ging auf die Vorwürfe nicht ein und erklärte, dass in den vergangenen Tagen drei Drogenumschlagplätze in dem Viertel ausgehoben worden seien. In den vergangenen sechs Monaten seien fast 300 Personen im Zusammenhang mit Drogenkriminalität in den problematischen Vierteln von Nizza festgenommen worden.