
Zusätzliche Importe
EU bietet USA Deal über 50 Milliarden Euro an
02.05.2025, 08:36 Uhr
Flüssigerdgas, Sojabohnen oder andere Produkte: Die EU könnte mehr US-Waren importieren und so das Handelsdefizit ausgleichen. Diesen Plan bringt EU-Handelskommissar Sefcovic im Zollstreit ins Spiel. Er spricht bereits von „gewissen Fortschritten“ in den Gesprächen.
Im Zollstreit mit den USA hat die EU der Regierung von US-Präsident Donald Trump einem Bericht zufolge ein Angebot in Milliardenhöhe vorgelegt. Wie die „Financial Times“ am Donnerstag berichtete, schlug die EU der US-Regierung vor, 56 Milliarden Dollar (rund 50 Milliarden Euro) zusätzlich für US-Produkte auszugeben. In den Gesprächen über ein Abkommen seien mit der US-Seite „gewisse Fortschritte“ erzielt worden, erklärte EU-Handelskommissar Maros Sefcovic der Zeitung.
Seinen Angaben zufolge beläuft sich das Handelsdefizit der USA mit den 27 EU-Ländern auf rund 50 Milliarden Euro pro Jahr. „Wenn das Defizit 50 Milliarden Euro beträgt, können wir dieses Problem meiner Meinung nach sehr schnell durch den Kauf von Flüssigerdgas (LNG), durch landwirtschaftliche Produkte wie Sojabohnen oder andere Bereiche lösen“, sagte Sefcovic.
Auch Dienstleistungen sollen zählen
Trump hat das Defizit seines Landes auf mehrere hundert Milliarden Dollar pro Jahr beziffert. Die EU argumentiert dagegen, dass auch Dienstleistungen wie etwa der großen US-Tech-Unternehmen einberechnet werden müssten. Derzeit erheben die USA Zölle von 25 Prozent auf in der EU hergestellte Autos, Aluminium und Stahl. Für weitere Waren gilt ein Zollsatz von 10 Prozent. Zölle von 20 Prozent sind bis Juli ausgesetzt.
Die derzeit geltenden Zölle von 10 Prozent werde die Europäische Union nicht akzeptieren, sagte EU-Kommissar Sefcovic, der die Verhandlungen mit den USA anführt. Selbst ein Basiszoll von zehn Prozent wäre demnach ein „sehr hohes“ Niveau.
Nach eigenen Worten strebt Sefcovic eine „ausgewogene und faire“ Vereinbarung mit dem Weißen Haus an. „Was sehr wichtig ist: Dass wir uns gegenseitig ein bisschen besser verstehen, was ist ihre Position, woher kommen sie? Und ich glaube, sie verstehen uns ein bisschen besser“, sagte er. „Ich glaube, wir haben ein bisschen mehr Verständnis für die Zahlen.“