Zum Tod von Georg Stefan Troller: Er glaubte an das Gute im Menschen – Medien

Die Kamera blieb für ihn, den eigentlich Schüchternen, immer ein Schutz: Zum Tod des großartigen Menschen und Fernsehjournalisten Georg Stefan Troller.

Er war wohl der letzte Wiener Literat in der Nachfolge eines Karl Kraus. Dessen Werk „Die letzten Tage der Menschheit“ hatte er neben zwei Hemden, einer Hose und einem halben Brot in seinem Köfferchen, als Georg Stefan Troller mit 16 Jahren, 1938, aus Wien emigrieren musste. Literatur schuf der Sohn eines jüdischen Pelzhändlers, früh berufene Dichter und ausgebildete Buchbinder nach einer langen Odyssee mit bewegten Bildern. Nach der Rückkehr aus dem amerikanischen Exil wurde er Rundfunkreporter in Paris und schließlich entdeckte ihn das deutsche Fernsehen. Mit dem höchst populären „Pariser Journal“ prägte er in den sechziger und siebziger Jahren das Frankreichbild der Deutschen. Schon damals – und später in der „Personenbeschreibung“ im ZDF – entwickelte Troller einen ganz eigenen Stil.