Zinspause bremst Aktien aus
Wall Street trippelt auf der Stelle
26.12.2024, 22:47 Uhr
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US-Anleger greifen bei Staatsanleihen mit langer Laufzeit zu, die Lust auf Aktien ist am zweiten Weihnachtstag gebremst. Die Hinweise der Notenbank Fed auf eine langsamere Gangart bei Zinssenkungen schwächt die Dynamik an der Wall Street.
Die US-Börsen haben sich am zweiten Weihnachtstag bei geringen Umsätzen kaum bewegt. Steigende Renditen bei US-Staatsanleihen machten Anleger vorsichtig. Der Dow Jones-Index der Standardwerte schloss am Abend 0,1 Prozent im Plus bei 43.325 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,1 Prozent auf 6037 Zähler nach und auch der Nasdaq Composite verlor 0,1 Prozent auf 20.020 Stellen. Die Märkte in Europa, London und Teilen Asiens waren am Donnerstag geschlossen.
Die Renditen von US-Staatsanleihen stiegen auf breiter Front an. Kurse der Papiere mit 10 Jahren Laufzeit kletterten auf den höchsten Stand seit Anfang Mai. Man sei jetzt an einem Wendepunkt, sagte George Cipolloni, Portfoliomanager bei Penn Mutual Asset Management. „Jeder Anstieg führt tendenziell zu einer Schwäche des Aktienmarktes.“
Die durch die Wahl Donald Trumps zum künftigen US-Präsidenten Anfang November ausgelöste Rally am Aktienmarkt war zuletzt ins Stocken geraten, da die US-Notenbank die Zinsen im kommenden Jahr wohl nicht so deutlich senken wird, wie zunächst erwartet. Man sei aber von der Hochzinspolitik weg und es sei gut möglich, dass die Zinsen noch weiter sinken würden, sagte Joe Tigay, Portfoliomanager des Rational Equity Armor Fund. „Für das nächste Jahr sollten die Aussichten (für die Märkte) positiv sein, es sei denn, wir sehen Anzeichen für eine Abschwächung der Daten.“
Tesla und Bitcoin mit Verlusten
Konjunkturdaten vom Donnerstag zeigten, dass die Zahl der Amerikaner, die neue Anträge auf Arbeitslosenunterstützung stellen, letzte Woche auf den niedrigsten Stand seit einem Monat gesunken ist. Das deutet auf einen sich abkühlenden, aber immer noch gesunden US-Arbeitsmarkt hin. Die Ölpreise gaben etwas nach. Die Sorte Brent aus der Nordsee kostete mit 73,13 Dollar je Fass (159 Liter) 0,6 Prozent weniger als zuvor, US-Leichtöl mit 69,52 Dollar 0,8 Prozent weniger. Gold legte 0,8 Prozent auf 2634 Dollar je Feinunze zu. Der Euro stieg zum Dollar 0,15 Prozent zu auf 1,0419 Dollar.
Der Bitcoin setzte sein Auf und Ab fort und verlor 3,1 Prozent auf 95.380 Dollar. Am Dienstag hatte die Cyber-Devise rund fünf Prozent zugelegt. Mitte Dezember hatte sie ein Allzeithoch von gut 106.000 Dollar erreicht. Bitcoin dürfte laut Beobachtern tendenziell von Trumps Wahl profitieren, weil dieser sich freundlich über die Branche geäußert hat.
Aus dem Bereich der Unternehmen gab es kaum kursbewegende Nachrichten. Tesla-Aktien, die am Heiligabend mehr als sieben Prozent zugelegt hatten, verloren am Donnerstag 1,8 Prozent und landeten bei 454,13 Dollar. Die Papiere waren in den vergangenen Wochen unter anderem deshalb stark gestiegen, weil Tesla-Chef Elon Musk zu einem engen Berater von Trump aufgestiegen ist.