Wolfram Weimer: Der Unehrengast | ZEIT ONLINE

Wer sehen will, was passiert, wenn die neue Bundesregierung und einige, die ihr nicht allzu wohlgesinnt gegenüberstehen, auf offener Bühne zusammenprallen – der kann den Deutschen Filmpreis besuchen. Das ist ein Event, bei dem sich Schauspielerinnen und Schauspieler, Regisseure und Produzenten im Kino am Potsdamer Platz in Berlin treffen, um, wie sie freimütig sagen, sich selbst zu feiern. Der Staatsminister für Kultur und Medien ist Ehrengast. In diesem Jahr aber, vergangene Woche, ist er eher: Unehrengast.

Der neue Kulturstaatsminister des ebenso neuen Bundeskanzlers Friedrich Merz (CDU) heißt Wolfram Weimer. Er ist parteiloser Journalist, 60 Jahre alt, hat einige Bücher und Tausende Texte geschrieben und unzählige Talkshowauftritte absolviert, in denen er sein konservatives, wirtschaftsliberales Weltbild dargelegt hat, weshalb er nun in der Branche, zurückhaltend formuliert: unter Beschuss steht.