WM-Qualifikation: Italien wird von Haaland deklassiert – und muss in den Play-offs zittern

Italien hat die direkte Qualifikation für die WM verpasst. Gegen Norwegen enttäuscht die Squadra Azzurra in der zweiten Hälfte auf ganzer Linie. Portugal qualifiziert sich per Schützenfest, Ungarn erlebt ein Last-Minute-Drama. Thomas Tuchel schafft mit England Außergewöhnliches.

Die italienische Nationalmannschaft hat zum Abschluss der WM-Qualifikation ein Desaster erlebt. Gegen Norwegen verlor die Squadra Azzurra trotz 1:0-Pausenführung mit 1:4. Während sich das Team rund um Superstar Erling Haaland mit einer makellosen Bilanz von acht Siegen aus acht Spielen erstmals seit 1998 für eine WM qualifiziert hat, muss Italien in die Play-offs. Dass dieser Umweg droht, stand im Prinzip schon vor der Partie fest.

Italien hätte mit einem Sieg nicht nur die drei Punkte Rückstand auf Norwegen aufholen müssen, sondern auch eine um 17 Tore schlechtere Tordifferenz – ein unmögliches Unterfangen. Norwegen hätte sich demnach gar eine Neun-Tore-Niederlage in Mailand leisten können. Das zuvor so überzeugende Team hatte allerdings 45 Minuten einige Probleme mit dem Champion von 2006. Mehr als das 1:0 durch Inter-Stürmer Pio Esposito (11. Minute) kam trotz klarer Überlegenheit für Italien nicht heraus.

Nach der Pause wurde Norwegen deutlich besser und konnte durch den starken Leipzig-Profi Antonio Nusa ausgleichen (63.). Haaland drehte mit seinem 15. und 16. Treffer in der Qualifikation endgültig die Partie (78./79.). Italien zeigte sich in dieser Phase völlig indisponiert. Jørgen Strand Larsen traf in der Nachspielzeit zum 4:1-Endstand und machte den achten Sieg im achten Match perfekt. Italien geht mit großen Sorgen in die Play-offs im kommenden Jahr.

Portugal hat sich ohne ihren rot-gesperrten Superstar Cristiano Ronaldo mit einem Fußball-Fest qualifiziert. Das Team von Roberto Martinez sicherte sich durch das 9:1 (5:1) gegen Armenien Platz eins in der Gruppe F und verhinderte damit den Umweg über die Play-offs. Kapitän Ronaldo (40) fehlte in Porto wegen seines Platzverweises beim 0:2 in Irland am Donnerstag. Seine Freude war dennoch groß. „Wir sind bei der WM. Auf gehts, Portugal“, schrieb er auf der Plattform X.

Tuchel bleibt mit England ohne Gegentor

In letzter Minute sicherten sich die Iren durch das 3:2 (1:2) gegen Ungarn in Budapest noch den zweiten Rang hinter Portugal und können damit noch auf einen WM-Platz über die Play-offs hoffen. Held der Iren war Troy Parrott, der alle drei Treffer seines Teams erzielte. Das Siegtor markierte er in der sechsten Minute der Nachspielzeit.

Harry Kane hat Thomas Tuchel und die bereits qualifizierten Engländer in der Gruppe K zum achten Sieg im achten Qualifikationsspiel geschossen. Der Stürmerstar des FC Bayern München sorgte in seinem 112. Länderspiel mit seinen Toren 77 und 78 für ein 2:0 (0:0) beim Gruppenzweiten und Play-off-Teilnehmer Albanien. Damit blieben die Three Lions in der Qualifikation ohne Gegentreffer bei einem Torverhältnis von plus 22.

Vizeweltmeister Frankreich siegte ohne den geschonten Superstar Kylian Mbappé in Aserbaidschan mit 3:1 (3:1). Das Team von Trainer Didier Deschamps hat sich in der Gruppe D mit 16 von 18 möglichen Punkten problemlos für die WM qualifiziert. Die Ukraine sicherte sich durch ein spätes 2:0 (0:0) im Duell um Platz zwei mit Island das Play-off-Ticket.

dpa/luwi