
Nach seiner Rückkehr aus dem Krankenhaus hat Ralf Rangnick mit Österreichs Nationalteam einen Rekordsieg in der WM-Qualifikation eingefahren. Gegen den krassen Außenseiter San Marino setzte sich Rangnicks Team mit 10:0 (6:0) durch und machte damit einen weiteren Schritt in Richtung Weltmeisterschaft 2026. Vier Treffer des überragenden Marko Arnautovic (8./47./83./84. Minute), Romano Schmid (7.), Michael Gregoritsch (24.), Stefan Posch (30./42.), Konrad Laimer (45.) und Nikolaus Wurmbrand (76.) sorgten für den Sieg.
Mit nun 45 Toren ist Angreifer Arnautovic Rekordtorschütze seines Landes und überholte Toni Polster (44 Tore). Noch nie hatten die Österreicher höher gewonnen. Der bislang höchste Erfolg war 1977 ein 9:0 gegen Malta gewesen. Nach mehreren Sprunggelenksoperationen hatte Rangnick das Tor-Spektakel mit einem Spezialschuh am Spielfeldrand verfolgt. Die Österreicher rückten nach dem fünften Sieg im fünften Quali-Spiel auf Platz eins ihrer Gruppe vor und zogen am punktgleichen Bosnien-Hercegovina (ein Spiel mehr) vorbei.
Auch die Niederländer kommen nach einem 4:0 (1:0)-Erfolg auf Malta der WM-Endrunde in den USA, Kanada und Mexiko immer näher. Cody Gakpo (12./Foulelfmeter/48./Foulelfmeter), Tijani Reijnders (57.) und Memphis Depay (90.+3) trafen für Oranje, das seine Führung in Gruppe G weiter ausbaute.
Auch die Kroaten befinden sich auf WM-Kurs. Ein 0:0 beim ersten Verfolger Tschechien reichte, um die Tschechen hinter sich zu halten. Kroatien hat zudem ein Spiel weniger ausgetragen als Tschechien. Gleich mit 4:0 gewann Färöer das Heimspiel gegen Montenegro und steht nun vor dem Rivalen in der Tabelle. Zu den führenden Tschechen und Kroaten, die sich in ihrem Duell 0:0 trennten, sind es nur vier Punkte Rückstand.
Aller Kritik zum Trotz bringt Thomas Tuchel derweil Englands Nationalmannschaft immer besser auf Kurs. Auch ohne den nicht berücksichtigten Mittelfeldstar Jude Bellingham und den angeschlagenen Kapitän Harry Kane bejubelte der deutsche Nationaltrainer mit den Three Lions einen überzeugenden 3:0 (3:0)-Sieg im Testspiel gegen Wales. Es war der sechste Erfolg im siebten Spiel als Coach des Weltmeisters von 1966.
Schon nach 130 Sekunden erzielte Morgan Rogers im Wembleystadion mit seinem ersten Länderspieltor die frühe Führung für die Gastgeber, Ollie Watkins erhöhte nur wenig später (11.). Es waren erst knapp 20 Minuten gespielt, da legte Bukayo Saka bereits das 3:0 nach. In der zweiten Halbzeit schaltete England gleich mehrere Gänge zurück, Wales kam zu einigen Chancen.
Tuchel, der mit dem Verzicht auf den genesenen Bellingham für Aufregung gesorgt hatte, bot in der Startelf keinen einzigen Spieler der Großklubs FC Liverpool, FC Chelsea und Manchester United auf. Das hatte es zuletzt 1992 gegeben. Kapitän und Torjäger Kane fehlte angeschlagen, der Münchner soll im Qualifikationsspiel am Dienstag (20.45 Uhr bei DAZN) in Lettland wieder fit sein.
Beim 3:0 der Bayern bei Eintracht Frankfurt am vergangenen Samstag hatte er einen Schlag auf den rechten Knöchel bekommen. In Lettland könnten die Three Lions, die bislang alle fünf Spiele in der Gruppe K gewannen, mit einem Sieg die WM-Qualifikation schon perfekt machen. Wales trifft in der Gruppe J am Montag (20.45 Uhr bei DAZN) auf Belgien und hat noch Chancen auf das direkte WM-Ticket.
Dank zweier Tore von Mohamed Amoura qualifizierte sich Algerien für die WM. Der Profi des VfL Wolfsburg (7./57.) traf doppelt, als die Nordafrikaner am Donnerstag gegen Somalia mit 3:0 (2:0) gewannen. Riyad Mahrez (19.) von Manchester City steuerte den dritten Treffer bei. Vor dem finalen Spieltag in der Qualifikationsgruppe G ist Algerien die fünfte WM-Teilnahme nach 1982, 1986, 2010 und 2014 nicht mehr zu nehmen. Aus Afrika sind ansonsten Marokko, Tunesien und Ägypten bereits qualifiziert.