
Das dritte Jahr in Folge wächst die deutsche Wirtschaft nicht, Großkonzerne wie VW, Bosch und die Lufthansa streichen Tausende Arbeitsplätze. Trotz des Infrastruktursondervermögens gibt es ein Milliardenloch im Bundeshaushalt. Und in den kommenden Jahren geht auch noch die Babyboomer-Generation in Rente.
In der 24. Folge von Warum denken Sie das? diskutieren die Gäste über Wege aus der Wirtschaftskrise. Marie-Christine Ostermann, 47 Jahre alt, ist Präsidentin des Lobbyverbandes „Die Familienunternehmer“ und Chefin des westfälischen Lebensmittelgroßhändlers Rullko. Sie findet, Deutschland brauche schnelle, mutige Reformen: Steuererleichterungen für Unternehmen, Bürokratieabbau und Kürzungen bei Subventionen und Sozialausgaben.
Der Ökonom Jens Südekum, 50, berät als „persönlicher Beauftragter für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung“ den Bundesfinanzminister Lars Klingbeil. Gemeinsam mit vier Kollegen hat er das 500 Milliarden Euro umfassende Sondervermögen entwickelt – Schulden außerhalb des regulären Haushalts –, mit dem der Bund in die Infrastruktur investieren will. Er meint: Nur durch die Kürzung staatlicher Ausgaben lasse sich Deutschlands Wirtschaft nicht retten. In der aktuellen Lage sieht er auch eine Chance: Jetzt lasse sich größere Vermögensgerechtigkeit herstellen – durch eine Reform der Erbschaftssteuer.
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