Die Wimbledon-Topfavoritin Aryna Sabalenka hat den Einzug ins Finale verpasst. Sie verlor das Halbfinale gegen die US-Amerikanerin Amanda Anisimova mit 4:6, 6:4, 4:6. Anisimova feierte mit dem Finaleinzug ihren bisher größten Erfolg. Sie trifft im Finale am Samstag entweder auf die Polin Iga Świątek oder die
Schweizerin Belinda Bencic – das zweite Halbfinale steigt am frühen Donnerstagabend.
Der Sieg von Anisimova kam überraschend. Immerhin ist sie „nur“ an Position 13 gesetzt. Die Belarussin Sabalenka hingegen stand als Weltranglistenerste ganz oben auf der Setzliste. Bei den Australian Open und den French Open hatte sie in diesem Jahr jeweils das Endspiel erreicht. Schon 2021 und 2023 war Sabalenka in Wimbledon im Halbfinale gescheitert. Im Viertelfinale in diesem Jahr hatte sie noch mit viel Mühe die Deutsche Laura Siegemund bezwungen.
Anisimova zeigte sich nach ihrem Triumph emotional: „Das fühlt sich nicht real an. Wenn sie mir gesagt hätten, dass
ich im Wimbledon-Finale stehe, hätte ich das nicht geglaubt, zumindest
nicht so bald.“ Offenbar eine Anspielung auf eine monatelange Tennispause, die sie 2023 wegen
eines Burnouts und mentaler Probleme genommen hatte. Vergangenes Jahr war die US-Amerikanerin in Wimbledon noch in der Qualifikation gescheitert.
Zwischenfall auf der Tribüne
Die enge Partie der beiden war im ersten Satz zweimal für einige Minuten unterbrochen,
weil zwei Zuschauerinnen Kreislaufprobleme hatten. Sabalenka
eilte zur Kühltruhe und reichte eine Flasche mit Wasser sowie ein
Kühlpack auf die Tribüne. Offizielle kümmerten sich um die Frauen, beide konnten jeweils nach rund fünf Minuten gestützt
selbst von der Tribüne gehen.
Auf dem Platz machte Anisimova in einer mit zunehmender Zeit dramatischen Partie zunächst weniger Fehler, Sabalenka
bäumte sich zwar wie im Viertelfinale gegen Siegemund auf – doch im
engen dritten Satz behielt Anisimova die Nerven. Nach rund zweieinhalb
Stunden nutzte die US-Amerikanerin ihren vierten Matchball zum
Sieg.