Wilhelmshaven: Aquarium, Marinemuseum und maritimes Flair | NDR.de – Ratgeber – Reise

Stand: 13.06.2025 09:29 Uhr

In Wilhelmshaven dreht sich fast alles ums Wasser. Ein Spaziergang auf der Maritimen Meile führt zu Sehenswürdigkeiten wie Kaiser-Wilhelm-Brücke, Marinemuseum und Aquarium. Lohnend ist auch ein Schiffstörn.

Wilhelmshaven ist eine junge Stadt. 1869 gründete König Wilhelm I. von Preußen, der spätere Kaiser, am Jadebusen eine Marinegarnison. Wegen des tiefen und breiten Fahrwassers der Jade war diese Stelle besonders geeignet. Bis heute ist die Hafenstadt der größte Marinestandort in Deutschland.

Unterwegs auf der Maritimen Meile

Ein Minenjagdboot, ein Schnellboot und ein U-Boot im Außenbereich des Deutschen Marinemuseums Wilhelmshaven. © picture alliance/Zoonar Foto: Jürgen Wackenhut


Das Deutsche Marinemuseum zeigt im Außenbereich mehrere Miltärschiffe und ein U-Boot.

Touristen können die Stadt auf der Maritimen Meile kennenlernen, einer ausgeschilderten 1,6 Kilometer langen Tour am Hafen. Sie führt zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten, etwa zum Wahrzeichen der Stadt, der Kaiser-Wilhelm-Brücke. Die neun Meter hohe Drehbrücke ist die größte ihrer Art in Deutschland und abends schön beleuchtet. Die Brücke über den Großen Hafen verbindet die Südstadt mit der Südstrand-Promenade.

Ein Museum für die Marine

Ein Highlight der Maritimen Meile ist das Deutsche Marinemuseum. Es dokumentiert die Geschichte der Marine von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute und informiert über den Alltag auf Schiffen und Booten.

Der Museumsbau, eine ehemalige Scheibenhofwerkstatt aus dem Jahr 1888, ist eines der ältesten noch erhaltenen Werkstattgebäude der früheren Kaiserlichen Werft. Im Außenbereich des Museums stehen mehrere Schiffe, darunter ein begehbares U-Boot.

Aquarium: Zu Besuch bei Pinguinen und Seehunden

Magellan-Pinguine stehen auf einem Felsen im Aquarium in Wilhelmhaven © picture alliance/dpa Foto: Hauke-Christian Dittrich


Neben vielen Unterwassertieren tummeln sich im Aquarium auch Brillenpinguine, Faultiere und Seidenäffchen.

Ein weiterer Publikumsmagnet auf der Maritimen Meile ist das Aquarium. Gut 300 heimische und exotische Tierarten wie Haie und Rochen, aber auch Seidenäffchen und Faultiere tummeln sich in den verschiedenen Ausstellungsbereichen. Aus nächster Nähe können Besucher Seehunde und Pinguine bei Fütterungen beobachten. Ein multimediale Erlebnisausstellung widmet sich der Unterwasserwelt zu Zeiten der Dinosaurier.

Wattenmeer: Interaktive Ausstellung und Exkursionen

Ganz in der Nähe des Aquariums informiert das Besucherzentrum UNESCO-Weltnaturerbe über den Lebensraum Wattenmeer. Die interaktive Ausstellung zeigt auf über 2.000 Quadratmetern unter anderem ein echtes Pottwal-Skelett. Von der Dachterrasse des Gebäudes aus hat man einen schönen Blick über den Hafen der Stadt, die Kaiser-Wilhelm-Brücke und die angrenzenden Gewässer.

Zusätzlich bietet das Besucherzentrum verschiedene Exkursionen in den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer an, darunter Vollmondfahrten auf den Jadebusen, Fahrten zu den Seehundbänken und Wattwanderungen.

Küstenmuseum: 12.000 Jahre Geschichte

Lohnend ist auch ein Besuch im Küstenmuseum. Auf einem Rundgang durch die modern gestaltete Ausstellung tauchen Besucher in die 12.000 Jahre alte Geschichte der Küste ein und erfahren Wissenswertes über ihre Entstehung sowie den Alltag ihrer früheren Bewohner.

Mit dem Schiff durch Wilhelmshavens Hafen

Wer die Stadt vom Wasser aus kennenlernen möchte, kann an einer Hafenrundfahrt teilnehmen. Sie führt unter anderem in den Marinehafen und zum JadeWeserPort, Deutschlands einzigen Tiefwasserhafen. Dort legen große Containerschiffe an, um ihre Ladung zu löschen oder aufzunehmen.

Von Bedeutung ist seit Ende 2022 das schwimmende LNG-Terminal zur Anlandung von Flüssiggas, ein weiteres Terminal wurde im Mai 2025 in Betrieb genommen. Umweltverbände sehen den Betrieb der Terminals überwiegend kritisch.

Das Rathaus – Zeugnis des Backsteinexpressionismus

Blick auf das Rathaus von Wilhelmshaven © imago images / imagebroker


Einheimische nennen den Rathaus-Bau auch „Burg am Meer“. Im Turm befindet sich ein riesiger Wasserspeicher.

Ein weiteres Muss auf einer Rundtour durch Wilhelmshaven ist das Rathaus aus dem Jahr 1927. Der kubische Backsteinbau mit dem markanten, 49 Meter hohen Turm und stilisierten, gemauerten Löwen am Portal ist in die Architektur-Geschichte eingegangen. Entworfen wurde das Rathaus von dem Architekten Fritz Höger, von dem auch das berühmte Chilehaus in Hamburg stammt. Im Rathausturm befindet sich ein schmiedeeiserner Wasserspeicher. Im befüllten Zustand wog die gesamte Konstruktion 964.000 Kilo. Noch bis 2013 wurde der Speicher als Wasserreservoir genutzt.

Mit dem Fahrstuhl können Besucher auf den Turm fahren und einen Rundblick über Wilhelmshaven und den Jadebusen mit dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer genießen.

Karte: Sehenswürdigkeiten in Wilhelmshaven

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Dieses Thema im Programm:

Nordseereport |
15.06.2025 | 18:00 Uhr

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