Wilde Szenen der Boca Juniors gegen Benfica

Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl hatte schon eine gewisse Vorahnung, als er für das zweite Gruppenspiel bei der Klub-WM gegen Boca Juniors eine hitzige Angelegenheit vorhersagte. Vier Tore, drei Rote Karten und etliche wilde Szenen prägten das Bild beim mit harten Bandagen geführten 2:2 (2:1) zwischen Boca und Benfica Lissabon vor 55.574 Zuschauern in Miami.

Nach dem Auftakterfolg in Cincinnati hatte Eberl auf die Frage zum Boca-Spiel und seinen Erwartungen gesagt: „Wir spielen in Miami. Und ich habe schon gehört, dass sehr viele Latinos das Stadion füllen werden. Dementsprechend wird es bestimmt eine sehr hitzige, schöne Atmosphäre gegen einen Gegner, der in Südamerika und auf der Welt einen großen Namen hat. Das wird schon ein Spiel auf einem anderen Niveau, gegen die Zuschauer, an einem tollen Ort, in einem tollen Stadion.“

Boca verspielt 2:0-Führung

Am Montagabend (Ortszeit) konnte der Bayern-Tross in seinem Basiscamp in Orlando, rund 370 Kilometer entfernt von Miami, am Fernsehschirm verfolgen, wie heißblütig Bocas Profis zu Werke gehen. Die WM ist für sie eine Mission.

Der 35-malige Meister verspielte eine 2:0-Führung nach Toren von Miguel Merentiel und Rodrigo Battaglia. Ausgerechnet zwei Argentinier, die jeweils 37 Jahre alten Weltmeister Ángel Di María per Elfmeter und Nicolás Otamendi mit einem Kopfball, glichen für Benfica aus. Bei Portugals Rekordmeister stand der frühere Bayern-Profi Renato Sanches in der Startformation.

In der verbissen geführten zweiten Hälfte sahen Lissabons Verteidiger Andrea Belotti (70. Minute) und Bocas Nicolás Figal nach einem brutalen Tritt jeweils die Rote Karte (88.). Letzterer wird gegen die Bayern gesperrt fehlen.

Beim umstrittenen Foulelfmeter für Lissabon kurz vor der Pause wurde es richtig hitzig auf der Boca-Bank. Der verletzt ausgewechselte Ander Herrera wollte auf Schiedsrichter César Arturo Ramos Palazuelos aus Mexiko losgehen, als dieser seine Strafstoß-Entscheidung am Videoschirm überprüfen wollte. Ein Mann im Security-Shirt musste Herrera zurückhalten. Nach dem Gerangel zeigte der Unparteiische dem Boca-Profi Rot.