
1904 luden die USA Indigene von den Philippinen ein – um sie zur Schau zu stellen. Wie das war, verwandelt die Autorin Candy Gourlay in einen fesselnden Jugendroman.
© Jessie Tarbox Beals, 1904/Missouri History Museum Photographs and Prints Collections/Wikimedia Commons; Alamy/History and Art Collection/Mauritius Images (r.)
Eine Einladung in die USA, obendrein von Präsident Theodore Roosevelt persönlich? So etwas hätte sich niemand in dem kleinen Dorf im Hochland der Philippinen vorstellen können. Was für eine Ehre! Was für ein Abenteuer! Doch die Ältesten sind dagegen, dass die jungen Frauen und Männer ihrer Gemeinschaft mit einem Schiff, groß wie ein Berg, über das Meer nach Amerika fahren. Die Ältesten sind allerdings auch dagegen, dass junge Frauen wie Luki jagen. Wildschweine erlegen dürfen bei den Bontok nur die Männer. Die Frauen haben sich unterzuordnen. Damit Luki das endlich lernt, soll sie ihren Freund Samkad heiraten. Doch ebenso entschlossen, wie Luki einem Tier ihren Speer in die Kehle rammt, befreit sie sich zu Beginn dieses außergewöhnlichen Romans aus dem Würgegriff der Traditionen: „Ich gehe nach Amerika.“