Wie Verlage darauf reagieren sollten • Medieninsider

Soziale Netzwerke verändern sich grundsätzlich. Nicht mehr die Interaktionen stehen im Fokus, sondern das reine Senden und Empfangen. Woran das liegt und wie Medienhäuser damit umgehen sollten. 

In die Reihe „Trends, die man als Medienmanager nicht verpassen sollte“ gehört auf jeden Fall der folgende: Die Ära der sozialen Netzwerke geht vorbei. Vom Peak Social ist bereits die Rede. Zahlen untermauern das.

Kürzlich veröffentlichte die Financial Times eine anschauliche Grafik, nach der die gesamte Nutzungsdauer auf denSocial-Media-Plattformen seit 2022 rückläufig ist. Und während die FT noch schüchtern mit Fragezeichen titelte: Haben wir den Höhepunkt von Social Media überschritten?, legte sich The Atlantic wenig später fest: Das Zeitalter der Anti-Social Media ist da.   

„Wie bitte?“, wird jetzt manch einer denken. Hatte man nicht gerade den letzten Widerständigen in der Geschäftsleitungsrunde davon überzeugt, dass sich die nachfolgenden Generationen nur an die eigene Marke binden lassen, wenn man auch auf Instagram, TikTok oder YouTube unterwegs ist? Und was hieße das für das mittlerweile leidlich eingeschwungene Social-Media-Team? 

In diesem Fall ist weniger Eile geboten als vielmehr strategisches Denken. Die von der FT präsentierten Zahlen zeigen schließlich auch, wie massiv der Anstieg der Social-Media-Nutzung in den vergangenen zehn Jahren war. Man ist also noch auf hohem Niveau. Außerdem bedeutet das noch lange nicht, dass die (jungen) Menschen wieder ganz altmodisch über die Website oder App konsumieren (nein, auch nicht in Print!). Aber die Entwicklung ist sichtbar, schlüssig und von mehreren Faktoren beeinflusst. 

Erstens: Mit Binge Media entsteht eine neue (alte) Form des Konsums