Wie der Katzentanzkalender 2025 die Hilfsorganisation „Three Peas“ unterstützt

Katzen sind als Gegenstand der Berichterstattung in Verruf geraten. Im Internet gelten ihre Bilder als Inbegriff von Clickbaiting, und in Verlagen ermöglichen Katzenkalender zwar als Teil einer Mischkalkulation mitunter den Druck schwer verkäuflicher Lyrikbände, erscheinen aber dadurch nicht unbedingt als Herzensprojekt, sondern als Mittel zum Zweck.

Wie ungerecht eine solche Perspektive ist, zeigte jüngst eine Ausstellung in Konstanz. Dort fanden sich um Axel Scheffler eine Reihe von Illustratoren zusammen, die Bilder von Katzen schufen, wie man sie noch nicht gesehen hatte. Dabei unterwarfen sich die Urheber einer einzigen Vorgabe: Gefragt waren Katzen, die tanzen.

Hoch hinaus: Barbara Nascimbeni lässt eine Katze bei Mondlicht auf Hausdächern tanzen.
Hoch hinaus: Barbara Nascimbeni lässt eine Katze bei Mondlicht auf Hausdächern tanzen.Peridot Verlag

Das ist nicht weit hergeholt, schließlich ist die Eleganz ihrer geschmeidigen Bewegungen unübersehbar. Aber die Künstlerinnen und Künstler loten in ihren Bildern alles aus, was im Katzentanz zwischen dem absichtslosen Gleiten durch die Welt und der kunstvoll geplanten Bewegung möglich ist, allein, zu zweit oder im Rudel.

Hinreißend Rotraut Susanne Berners entrückt lächelnde Katze, die mit ausgreifenden Bewegungen über eine gewellte Ebene tanzt, umflattert von einer Korona aus nachtaktiven Insekten. Oder Thomas Müllers grell gewandete, betont coole und ein bisschen alberne Katze, die den Plattenspieler laufen lässt und dabei auf Plateausohlen durch die Wohnung hüpft. Oder die beiden Balkankatzen von Anke Kuhl, die sich gegenseitig die Tatzen auf die Schultern gelegt haben und kunstvoll synchron die pantoffelbesetzten rechten Hinterbeine in die Luft werfen.

Bunt, frech und völlig retro: Die Katze von Thomas Müller lässt gerne den Plattenspieler laufen.
Bunt, frech und völlig retro: Die Katze von Thomas Müller lässt gerne den Plattenspieler laufen.Peridot Verlag

Die Katzenbande von Jörg Mühle dagegen pfeift auf Eleganz. Die knubbeligen Tiere stehen eng zusammen und tanzen doch jeder für sich, konzentriert oder ekstatisch, still oder, deutet man die geöffneten Schnauzen richtig, laut genug, um die Nachbarschaft wach zu halten. Es ist eine wundervolle Dynamik in dem Bild, ebenso in Philip Waechters viel stillerer Zeichnung zweier tanzenden Katzen, die einen gemeinsamen Schatten werfen. Ihre Harmonie erwächst aus zwei einzelnen Wesen, die derart aufeinander achten, dass sie im Tanz etwas Gemeinsames erschaffen können. Wie flüchtig das ist, lässt das Bild ahnen.

Die Ausstellung ist nicht mehr zu sehen. Aber aus den Exponaten ist ein bibliophiler „Katzentanzkalender“ für 2025 entstanden, der – signiert von Axel Scheffler – in der schmalen Auflage von 150 nummerierten Exemplaren verkauft wird, zugunsten der Hilfsorganisation „Three Peas“, die sich um Geflüchtete kümmert. Der Preis: 120 Euro. Im Internet ist der Kalender unter https://threepeas.de/katzentanz-kalender/ zu finden.