
Im Rahmen des andauernden Wettskandals im türkischen Fußball hat der türkische Fußballverband (TFF) 1.024 Spieler aus allen türkischen Profiligen suspendiert. Ihnen wird vorgeworfen, in mutmaßlichen Wettbetrug verwickelt worden zu sein. 27 der Spieler sollen in der ersten türkischen Liga, der Süper Lig, spielen, unter anderem bei den bekannten Klubs Galatasaray und Beşiktaş.
Auch türkische Nationalspieler wurden ausgeschlossen. Der Verteidiger in der Nationalmannschaft, Eren Elmali, sprach davon, vor fünf Jahren auf ein Spiel gewettet zu haben. Seine eigene Mannschaft habe nicht gespielt. Abgesehen davon sind zwei weitere Spieler aus den Nachwuchsnationalmannschaften U19 und U21 suspendiert worden.
Auswirkungen auf Spielbetrieb und Transferfenster
Laut TFF wurden alle Spieler an den Disziplinarausschuss für Profifußball (PFDK) verwiesen und im Rahmen der Ermittlungen suspendiert. Für die angesetzten Spiele in den türkischen Ligen bedeutet das einen Einschnitt. In der dritten und vierten türkischen Liga wurde der Spielbetrieb für zwei Wochen ausgesetzt. In der ersten und zweiten Liga geht er vorerst weiter.
Eigenen Angaben zufolge beantragte der TFF beim Fußballweltverband FIFA bereits ein zusätzliches Transferfenster für türkische Klubs. Es solle „nur auf nationalem Level gelten, damit die Klubs ihre Mannschaften um ihre Spielerdefizite ausgleichen können“, schreibt der TFF.
Haftbefehl gegen acht Verdächtige
Ein Gericht in Istanbul hatte bereits zuvor einen Haftbefehl gegen acht verdächtige Personen erlassen. Dabei handelt es sich unter anderem um den Präsidenten des türkischen Erstligaklubs, Murat Özkaya. Bisher wurden unter anderem 17 Schiedsrichter festgenommen. Gegen sie gab es bisher noch kein Urteil.
Im Oktober wurde bekannt, dass rund 152 Schiedsrichter im türkischen Fußball aktiv Wetten platziert haben sollen. 149 wurden bereits für acht bis zwölf Monate gesperrt. Fünf davon waren bisher in der Süper Lig aktiv. Insgesamt soll es um Hunderttausende platzierte Wetten gehen. Der türkische Fußballverband hatte die Vorwürfe gegen die Schiedsrichter selbst bekannt gegeben.
