
Israelische Siedler greifen eine palästinensische Stadt im Westjordanland an. Bei den darauffolgenden Ausschreitungen eröffnen Palästinenser das Feuer auf das israelische Militär – das schießt zurück. Drei Palästinenser werden dabei getötet.
Im Westjordanland kam es erneut zu brutalen Kämpfen zwischen israelischen Siedlern und Palästinensern. Dutzende israelische Siedler haben am Mittwoch eine palästinensische Stadt angegriffen. Bei der darauffolgenden Auseinandersetzung töteten die israelischen Streitkräfte drei Palästinenser, wie das israelische Militär mitteilte. Auch das palästinensische Gesundheitsministerium sprach von drei Todesopfern, zudem seien sieben Personen verletzt worden. Die Vorgänge ereigneten sich demnach in Kafr Malik nordöstlich von Ramallah.
In einer Mitteilung des israelischen Militärs hieß es, Dutzende Siedler hätten zuerst Eigentum in Brand gesteckt. Militär- und Polizeikräfte seien zum Ort des Geschehens entsandt worden, nachdem sie von Gewalttätigkeiten erfahren hätten. Dem Militär zufolge eröffneten mehrere Palästinenser das Feuer und bewarfen die Einsatzkräfte mit Steinen. Diese hätten das Feuer erwidert. Fünf israelische Verdächtige wurden verhaftet. Ein israelischer Armeeangehöriger wurde leicht verletzt.
Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, dass mindestens zwei Autos in Brand gesetzt worden waren. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte das Video nicht unabhängig verifizieren.
Hussein al-Scheich, der Stellvertreter des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas, schrieb im Kurznachrichtendienst X: „Die israelische Regierung treibt mit ihrem Verhalten und ihren Entscheidungen die Region zur Explosion.“ Er fügte hinzu: „Wir rufen die internationale Gemeinschaft auf, dringend zu intervenieren, um unser palästinensisches Volk zu schützen.“
Zuvor war am Mittwoch ein palästinensischer Junge von der israelischen Armee bei einer Razzia in Al-Yamun erschossen worden, wie die Organisation Roter Halbmond mitteilte. Die Stadt liegt ebenfalls im Westjordanland.
rtr/saha