Weniger als in Paris: Trumps neues Gesetz und die Sicherheit bei WM und Olympia

Stand: 05.07.2025 15:50 Uhr

Das von US-Präsident Trump unterzeichnete Gesetzt sieht Ausgaben von Billionen Dollar vor. Für sportliche Großereignisse ist eine vergleichsweise geringe Summe vorgesehen. Aber das große Geld steckt in anderen Posten.

Gianni Infantino gratulierte den Vereinigten Staaten von Amerika via Instagram zum Unabhängigkeitstag. Das „wunderschöne Land“ richte gerade eine „epische Klub-WM“ aus, und nächstes Jahr werde es mit der größten WM der Geschichte wieder „die Welt vereinen“.

Der Präsident des Fußballweltverbandes FIFA mag es gerne groß, genau wie der Präsident der Vereinigten Staaten. Donald Trump unterzeichnete symbolträchtig am Feiertag des 4. Juli in Washington sein Ausgaben- und Steuergesetz, das er „big beautiful bill“ nennt.

Symbolträchtige Unterschrift am 4. Juli

Trump verspricht allen Amerikanern, dass es ihnen dadurch besser gehen werde. Experten und Expertinnen gehen davon aus, dass es vor allen denen besser gehen wird, die finanziell ohnehin auf Rosen gebettet sind.

Die Staatsverschuldung dürfte in den kommenden zehn Jahren um mehr als drei Billionen US-Dollar steigen. Trump sieht darin kein Problem, da er einen beispiellosen Wirtschaftsaufschwung erwartet, mit dem die Schulden bedient werden können.

Angesichts der geplanten Ausgaben fallen zwei Posten gar nicht so sehr auf, die den Sport betreffen. Das Gesetz hält Ausgaben von 625 Millionen US-Dollar die „Sicherheit und andere Kosten“ für die Fußball-WM der Männer 2026 vor. Das entspricht bei aktuellem Wechelkurs etwa 530 Millionen Euro.

„Paralympics“ kommt nicht vor

Etwa 850 Millionen Euro werden für die „Sicherheit, Planung und andere Kosten“ der Olympischen Sommerspiele bereitgestellt, die 2028 in Los Angeles ausgetragen werden. Ob damit auch die Paralympics abgedeckt sind, die wie üblich im Anschluss am gleichen Ort ausgetragen werden, ist offen. Das Wort „Paralympics“ kam in Entwürfen des Gesetzes vor, in der nun von Trump unterzeichneten Fassung fehlt es.

Die gewaltige Summe von 850 Millionen Euro dürfte bei weitem nicht ausreichen, selbst wenn sie nur für die Sicherheit von Athleten, Zuschauern und Staatsgästen ausgegeben würde. Das zeigten kürzlich veröffentlichte Zahlen des französischen Rechnungshofes, der nach einer ersten konkreten Schätzung angab, die Olympischen Spiele und Paralympics 2024 in Paris seien 1,4 Milliarden Euro in die Sicherheit geflossen.

„Mindestens fünf Millionen“ ausländische Gäste erwartet

Bei den von der Regierung Trump nun gebilligten 625 Millionen US-Dollar muss berücksichtigt werden, dass auch für beiden anderen Gastgeber Kanada und Mexiko noch Kosten anfallen. Allerdings werden die meisten Teams in den USA ihre Quartiere beziehen, drei Viertel der Spiele dort ausgetragen und die meistens Fans erwartet.

Laut den vom Kongress veröffentlichten Dokumenten erwartet die FIFA, dass „mindestens fünf Millionen Gäste“ wegen der WM in die USA reisen werden.

Einreiseverbote für bald vielleicht ein Viertel aller Staaten

Ob diese Zahl erreicht wird, hängt unter anderem davon ab, ob Trump Einreiseverbote gegen weitere Staaten verhängt. Derzeit gilt für die Bürger von zwölf Staaten ein vollständiges Verbot, darunter befindet sich der Iran, dessen Nationalmannschaft bereits für die WM qualifiziert ist.

Gegen sieben Staaten gilt das Verbot teilweise. Wie sich im Fall der kubanischen Volleyballerinnen zeigte, kann aber auch das zur Verweigerung von Visa gelten.

Nach Medienberichten gibt es Planungen in der US-Regierung, die Verbotsliste um 36 Staaten zu erweitern.

Skrupelloses Vorgehen gegen Migranten

Kritisch ist die Lage auch für viele Menschen, die in den USA sind. ARD-Korrespondent Reinhard Spiegelhauer berichtete Anfang Juli, wie skrupellos die Behörden in Los Angeles gegen Immigranten vorgehen.

Schon unter Präsident Joe Biden wurde beschlossen, Olympia 2028 als „National Special Security Event“ (NSSE) einzustufen, also als Veranstaltung mit besonderer Sicherheitsstufe. Dies erlaubt den Einsatz von Bundesbehörden wie der inzwischen berüchtigten Immigration and Customs Enforcement (ICE).

Mehr als 140 Milliarden Euro für die berüchtigte ICE

Das nun von Trump unterzeichnete Gesetz sieht in den kommenden Jahren Ausgaben von mehr als 140 Milliarden Euro für die ICE vor. Das Geld soll etwa die Personalkosten decken, dem Bau von Abschiebegefängnissen und Grenzbefestigungen dienen, und auch dem Schutz von sportlichen Großereignissen. Da wirken die Sonderposten Olympia und WM 2026 verschwindend gering.