Emma Aicher ist wenige Tage nach ihrem Abfahrts-Coup auf das Slalom-Podium gerast. Lena Dürr fädelte ein.
Vor wenigen Tagen raste Emma Aicher bei der Abfahrt in St. Moritz zum Sieg, stahl selbst der Speed-Queen Lindsey Vonn die Show, am Dienstagabend (16.12.2025) dann der Slalom-Coup: Die 22-Jährige heizte über den schwierigen Hang von Courchevel, bei Scheinwerferlicht fuhr sie furios aufs Podium und wurde Dritte. Als wäre die Umstellung von den langen Skiern zu den Slalomlatten, von Gleitkurven zum schnellen Zickzack, keine Mammutaufgabe.
Lena Dürr nach erstem Lauf noch Dritte
Doch die Allrounderin profitierte auch vom Einfädler ihrer Teamkollegin Lena Dürr, die zur Halbzeit noch auf dem dritten Platz gelegen hatte. Doch im Finale fädelte sie gleich im oberen Teil ein und schied aus.
Nicht zu schlagen war am Dienstagabend Mikaela Shiffrin. Unter den Sternen von Courchevel, mit Sternen auf dem Helm und Sternen auf dem Rennanzug, tänzelte die US-Amerikanerin zu ihrem 105. Weltcupsieg. Zweite wurde Camille Rast (+1,55 Sekunden) aus der Schweiz.
Mikaela Shiffrin eine Klasse für sich
Zu ihrer Ausnahme-Leistung sagte Aicher im Interview im BR Fernsehen nur schulterzuckend: „Ich weiß es gar nicht“. Ihr schien es gar nicht bewusst zu sein, wie locker ihre Fahrt nach Außen aussah. „Ich hab am Montag Pause gemacht, und hab mir gedacht ‚Uh‘, aber es ging dann schon“. Und wie es ging: Für den DSV-Youngster war es der dritte Podestplatz in dieser Saison und das zweite Mal auf dem Stockerl in der Disziplin.
Was Shiffrin, Rast und Aicher besser machten, als viele andere: Sie stellten sich auf den aggressiven Schnee ein, fuhren mit den tiefen Spuren, die schon zu Beginn des Rennens im Schnee zu sehen waren und drosselten das Risiko an den nötigen Stellen.
Viele Ausfälle, Holdener sorgt für Schreckmoment
Die aggressive Piste machte vielen anderen Rennläuferinnen zu schaffen: Allein im ersten Durchgang fielen 17 Athletinnen aus. Darunter auch Favoritinnen wie Lara Colturi, Zrinka Ljutic und Katharina Liensberger. Die Schweizerin Wendy Holdener schaffte es zwar ins Ziel, sorgte dann jedoch für einen Schreckmoment: Im Zielbereich stürzte sie über eine Unebenheit, schlug einen Salto und krachte auf den Rücken – konnte aber selbstständig aufstehen und wenig später sogar den zweiten Durchgang bestreiten. Holdener landete am Ende auf dem 7. Platz.
