Wellness-Hotels in Rhein-Main: Die besten Angebote zu Silvester

Es fängt schon mit dem Frühstück an. In aller Ruhe labt man sich an einem reichhaltigen Büffet – von A wie Appenzeller bis Z wie Zimtporridge. Danach geht es erst einmal hinaus an die frische Luft, auf eine Joggingrunde oder ausgedehnte Wanderung in die umliegende Landschaft. Im Anschluss steht vielleicht eine Sporteinheit im hauseigenen Fitnessstudio an. Zur Entspannung dient ein Saunabesuch, gekrönt von einer Ganzkörpermassage oder Gesichtsbehandlung. Und nach einer Ruhezeit mit einem heißen Tee und einem guten Buch geht es zum opulenten Abendmenü. Klingt wie ein Kurtag, ist aber gehobene Hotel-Wellness von heute.

Wellness hat längst auch die Hotellandschaft erreicht. Gesundheit und Wohlbefinden spielen eine wachsende Rolle in der Gesellschaft, und das lassen sich viele auch etwas kosten. Laut dem aktuellen Report „The Future of Wellness“ der Unternehmensberatung McKinsey geben 63 Prozent der 2000 für die Studie Befragten in Deutschland an, dass Wellness für sie eine hohe Priorität habe. 20 Prozent von ihnen wollen dafür in diesem Jahr mehr Geld ausgeben. Und fast 60 Prozent derjenigen, die 2024 für Wellness- oder Gesundheitsbehandlungen verreist waren, wollten dies auch in diesem Jahr tun.

Dass sich Hotels zunehmend als Destination dafür anbieten, ist etwa dem Branchenreport des Hotelverbands Deutschland zu entnehmen. „Im Jahr 2024 verzeichneten 57,9 Prozent der befragten Wellnesshotels einen Anstieg der Nachfrage“, heißt es in der Analyse auf Basis einer Umfrage unter 200 Hotels und mehr als 3000 Befragten in Deutschland. Für das Jahr 2025 rechne die Hälfte mit einer weiteren Zunahme. Mit Blick auf die Gästestruktur zeigt sich, dass Paare mit gut 50 Prozent die wichtigste Zielgruppe sind. Und vom Altersspektrum her ist die größte Gruppe 50 bis 59 Jahre alt (26 Prozent).

Drei Sterne und 40 Quadratmeter Pool sind das Minimum

Aber was ist eigentlich ein Wellness-Hotel, und was zeichnet ein solches Haus aus? Für die bessere Orientierung haben der Hotelverband Deutschland und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband 2005 einen Kriterienkatalog ausgearbeitet. Dies geschah einerseits vor dem Hintergrund, dass „der Trend zum Genuss am Wohlbefinden, zum Spaß an der aktiven Gesundheitsvorsorge die Hotellerie in Deutschland voll erfasst“ hat, heißt es in der Präambel. Andererseits sah man die Gefahr, dass der „schillernde Begriff Wellness zusehends zu einem Allerweltslabel ohne klaren Inhalt wird“.

Die definierten Anforderungen sind weitgehend. Demnach zeichnet sich ein Wellness-Hotel „durch eine in allen Bereichen klare und konsequente Ausrichtung auf den Wellness-Gast aus“. Grundsätzlich müsse es mindestens einem Drei-Sterne-Standard entsprechen und weitere Kriterien erfüllen. Dazu gehören etwa eine ruhige Lage, möglichst nahe einem Park oder in der Natur, sowie ein umweltbewusster Betrieb. Verlangt wird eine „Wellness-Vital-Küche“ mit Angeboten vollwertiger und vegetarischer Ernährung.

Auch bedarf es eines eigenen Spa- und Wellness-Teils mit einer größeren Bade- und Saunalandschaft: So sollte der Pool nicht kleiner als 40 Quadratmeter sein, die Sauna sollte mindestens zwei Räume und der Fitnessraum vier Geräte auf 20 Quadratmetern bieten. „Der Gast erwartet das“, begründet Michael Altewischer die anspruchsvollen Vorgaben. Der ehemalige Hotelier ist seit 20 Jahren im Beirat des Hotelverbands und Geschäftsführer der „Wellness-Hotels und Resorts GmbH“, die Betriebe zertifiziert und auch den vom Hotelverband vorgelegten Branchenreport erarbeitet. „Die Wellnesshotellerie steht an der Schwelle zu einer neuen Aufgabe“, heißt es darin eingangs. „Sie wird zunehmend zur verlässlichen Partnerin für gesundes Leben.“

„Der Outdoor-Faktor spielt eine riesige Rolle.“

Die Erwartungen der Gäste gingen über das Spa-Angebot hinaus: Gut die Hälfte der für den Report Befragten wünsche sich „ein ganzheitliches Konzept, das Ernährung, Bewegung, mentale Gesundheit und Regeneration vereint“. 30 Prozent legten Wert auf personalisierte Gesundheitsprogramme und individuelle Betreuung durch qualifizierte Experten. Das Wellness-Hotel wird so zum Kurort. Es gibt Yoga-Angebote von der Aerial-Einheit im Hängetuch bis zum umfassenden Retreat, ayurvedische Kopf-Gesicht-Fuß-Massage, Heilerde-Entschlackungspackung, Traubenkern-Ganz­körper­pee­ling oder hautstraffendes Gesichtslifting mittels Trau­ben­stamm­zellen und Rotweinessenzen. Und abends trinkt man dann erlesenen Rotwein zu einem exquisiten Essen.

Doch egal welche Trends gerade überwiegen, ein Aspekt hat laut Michael Altewischer stets übergeordnete Relevanz: „Der Outdoor-Faktor spielt eine riesige Rolle.“ Die Gäste wollten die Region und Landschaft erkunden. In Frankfurt selbst und direkt angrenzend finden sich in der Auflistung geprüfter Wellness-Hotels unter www.wellnesshotels-resorts.de keine Herbergen. Wie kommt das? „Im Ballungsraum gibt es eher Ketten“, stellt er fest. Aber Gäste, die ein paar Tage in einem qualitätsvollen Haus verbringen wollten, würden eine Entfernung bis zu 200 Kilometern hinnehmen.

Eine gute Gelegenheit mag sich für manche zum Jahreswechsel bieten. Da warten etliche Häuser mit Sonderprogrammen zu Silvester auf: von kulinarischen Highlights mit Vielgangmenüs und Champagner über feierliche Events bis hin zur Tanzgala. Die Nutzung von Sauna, Spa und Fitnessteil ist stets inklusive. Und weit fahren muss man auch nicht unbedingt. Zumindest nicht für die Silvester-Specials in Wellness-Hotels in der Nähe – zusammengestellt auf Basis der Kriterien des Hotelverbands.

Köngernheim: Jordan’s Untermühle

Als romantisches Wohlfühlhotel in einer historischen Wassermühle bewerben Martina und Gerhard Jordan ihr Vier-Sterne-Haus im rheinland-pfälzischen Köngernheim in Rheinhessen. Zum Jahreswechsel haben sie ein Silvesterpaket geschnürt mit fünf Übernachtungen vom 28. Dezember bis 2. Januar. Es umfasst ein Glas Sekt zur Begrüßung an der Hotelbar, ein reichhaltiges Frühstücksbuffet morgens, nachmittags „Vesper“ mit Süßem und Herzhaftem und abends ein Drei-Gänge-Menü.

Silvester begeht man dort mit einem Opening mit Sekt und Fingerfood an der Hotelbar, Fünf-Gang-Gala-Silvestermenü und Sektgenuss nach Lust und Laune zum Einstieg ins neue Jahr. All-inklusive ist die Nutzung des „Herz & ­Rebe Spa“ genannten Wellnessteils mit verschiedenen Saunen und Dampfbädern, großzügigen Ruhezonen, Spa-Lounge, beheiztem Outdoorpool mit Inneneinstieg und Whirl-Liegen sowie Trinkwasserbrunnen und umfangreicher Teeauswahl. Das Haus positioniert sich zudem als „Yoga-Hotel“ und bietet einen Yoga-Panoramaraum mit Ausblick ins Grüne und für Hotelgäste kostenlose Kurse.

Zugebucht werden können darüber hinaus diverse Massagen und Beautybehandlungen. Das Silvesterpaket kostet 236 Euro pro Person und Nacht im Doppelzimmer.

Geisenheim: Waldhotel Rheingau

Das Akzent Waldhotel Rheingau liegt im Herzen der kulturellen Wein- und Rheinregion Rheingau und am Rande des Naturparks Hochtaunus mit Blick auf das Elsterbachtal. Die Inhaberfamilie Dietz bietet zum Jahreswechsel in ihrem soliden Vier-Sterne-Haus ein erlebnisreiches Vier-Tages-Rundumpaket inklusive Silvesterparty und weiterem Programm. Es enthält vier Übernachtungen mit Frühstück und Schlemmer-Wahlmenü am Abend. Am 31. Dezember steht tagsüber eine Schifffahrt im Rheintal von Rüdesheim inklusive Bustransfer an und abends eine Silvesterfeier mit Begrüßungsdrink, Vier-Gänge-Menü, DJ-Musik und Feuerwerk.

Auch an den Tagen davor und danach gibt es mehrere Programmpunkte: am 28. Dezember der Besuch des Klosters Eibingen mit ­Vesper, am 29. Dezember eine Weinprobe beim örtlichen Winzer mit passenden Leckereien, am 30. Dezember eine Mühlenwanderung über circa fünf Kilometer mit Besuch ehemaliger Mühlen und Kostproben, am 1. Januar eine Führung zum Schloss Johannisberg und Kuchenbuffet am Nachmittag. „Das Programm kann nur durchgeführt werden, wenn es die Wetterlage ermöglicht“, lässt das Hotel wissen.

Die Nutzung der Wellness-Oase und nachmittags der Saunawelt sind inklusive. Zusätzlich gebucht werden können Massagen, Beautyanwendungen oder Wannenbäder. Der Gesamtpreis beträgt 1456 Euro für zwei Personen im Doppelzimmer „Kabinett“.

Bingen: Papa Rhein

Direkt am Rhein gelegen neben dem kleinen Winterhafen in Bingen, stellt sich das Vier-Sterne-Haus Papa Rhein vor als modernes Wellnesshotel in einem lichtdurchfluteten Naturholzbau voller schickem Vintagedesign. Die Lage am Tor zum UNESCO-Welterbe Mittelrheintal bietet schöne Ausblicke auf Weinberge, lang gezogene Rheinauen oder den bekannten Binger Mäuseturm.

Von hier könnte man auch das Feuerwerk sehen: Die Dachterasse des Hotels Papa Rhein in Bingen .
Von hier könnte man auch das Feuerwerk sehen: Die Dachterasse des Hotels Papa Rhein in Bingen .Anjou Vartmann

Schon im Hotelentree empfängt die Gäste eine 17 Meter hohe Kletterwand, Platz für Bewegung bietet das Haus auch im Fitnessraum mit Laufband, Crosstrainer und Rudergerät. Entspannung finden Gäste im Saunateil samt Innen- und Außenpool. Zugebucht werden können diverse Entspannungs- und Schönheitsbehandlungen.

Zum Jahreswechsel bietet das Haus eine Silvesterfeier mit Sektempfang, Fünf-Gang-Menü, Livemusik zum Abendessen, Party mit einem DJ, Mitternachtsimbiss und hauseigenes Feuerwerk. Das neue Jahr beginnt am 1. Januar mit einem Katerfrühstück und einem kleinen Neujahrskonzert der Jagdhornbläser. Der Silvesterabend kostet 169 Euro pro Person. Für eine Buchung mit zwei Übernachtungen Mindestaufenthalt sind mindestens 509 Euro pro Nacht in der „Basic-Koje“ für zwei Personen mit Blick auf den Rhein und den Binger Hafen zu zahlen.

Niedernberg: Seehotel Niedernberg

Liegen im Ruheraum mit Panoramablick auf den See im Hotel Niedernberg.
Liegen im Ruheraum mit Panoramablick auf den See im Hotel Niedernberg.Jasper Hill

Das Wellness- und Eventhotel bietet zum Jahreswechsel ein Silvesterarrangement mit Blick aufs Wasser. Es umfasst zwei Übernachtungen mit Frühstück zwischen 30. Dezember und 1. Januar; am ersten Abend ein Buffet inklusive Getränkepauschale und an Silvester eine festliche Gala. Diese steht unter dem Motto „Viva La Vida“: Galadinner mit Aperitif und Getränkepauschale, Tanz- und Unter­hal­tungs­pro­gramm von Claudio Molignini mit Italo-Pop-Perlen und deutschen Schlagerhits und ein Feuerwerk über dem See.

Ebenfalls in dem Jahreswechsel-Paket inkludiert sind eine Minibar-Füllung sowie die Nutzung des kompletten Wellnessteils und Fitnesshäuschens. Der Preis für das Silvesterarrangement für zwei Tage im Doppelzimmer beginnt bei 1324 Euro für zwei Personen. Die Variante mit fünf Nächten zwischen dem 27. Dezember und 1. Januar beginnt bei 2230 Euro im Doppelzimmer.

Eisenschmitt Molitors Mühle

Eingebettet in die waldreiche Hügellandschaft der Vulkaneifel, liegt diese Vier-Sterne-Anlage in Eisenschmitt in abgelegener Idylle an einem kleinen See. An Silvester wird sich auf dessen Wasseroberfläche zum Sprudeln der Fontäne die Spiegelung des Feuerwerks gesellen.

Zum Jahreswechsel bietet das Wellnesshotel ein Pauschalarrangement mit mindestens fünf Übernachtungen. Enthalten ist das tägliche Frühstücksbuffet, ein abendliches Vier-Gang-Wahlmenü, am Silvesterabend ein Sechs-Gang-Gala-Menü mit großem Dessertbuffet, Aperitif inklusive. Das Haus bittet zu Livemusik und Tanz und kredenzt um Mitternacht auf der Terrasse ein Glas Champagner, begleitet von einem Feuerwerk mit bengalischer Seebeleuchtung. Geplant ist laut Hotelangaben zudem ein Begleitprogramm mit Wanderungen oder Weinprobe.

Ebenfalls inkludiert ist die Nutzung der Wellness-Oase, die sich auf knapp 6000 Quadratmetern ausbreitet inklusive des Badesees vor der Tür. Das Spa-Konzept steht unter dem Motto „Gesundheit durch Wasser“ und bietet neben Entspannung im Pool oder in Ruheräumen mit Wasserbetten mehrere Saunen, Kneippbecken und einen Fitnessraum. Zugebucht werden können verschiedene Massagen oder Beauty-Anwendungen. Der Preis für das Fünf-Nächte-Silvesterarrangement beginnt bei 955 Euro pro Person im Standard-Doppelzimmer.