„Weiteres erhebliches Potenzial“
Rheinmetall will Gewinn bis 2027 verdoppeln
27.12.2024, 17:33 Uhr
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Krieg und globale Unsicherheit sind ein lohnenswertes Geschäft, jedenfalls für Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall. Bis 2027 will der Konzern seinen Umsatz von 10 auf 20 Milliarden Euro verdoppeln. Im selben Atemzug will Firmenlenker Papperger auch den Gewinn nach oben schrauben.
Rheinmetall-Chef Armin Papperger geht davon aus, bis 2027 nicht nur den Umsatz, sondern auch das Ergebnis des Rüstungskonzerns verdoppeln zu können. Der Ukraine-Krieg und die wachsenden geopolitischen Spannungen seien eine andauernde Triebfeder für Umsatz- und Ertragswachstum bei Rheinmetall, sagte Papperger der „Börsen-Zeitung“.
Dabei setzt der Rheinmetall-Chef auch auf die Auflage eines europäischen Rüstungsfonds mit einem Volumen von bis zu 500 Milliarden Euro. „Ich befürworte einen solchen Fonds – auch, weil wir mehr Gemeinsamkeit der europäischen Staaten brauchen“, sagte Papperger. „Ich gehe davon aus, dass das ein weiteres erhebliches Potenzial für Rheinmetall ergibt.“ Rheinmetall dürfte „einen sehr vernünftigen Anteil von diesem zusätzlichen Kapital als Aufträge bekommen“.
Im laufenden Jahr peilt der Konzern einen Umsatz von 10 Milliarden Euro an und will diesen bis 2027 auf 20 Milliarden Euro steigern. Wenn dies gelinge, sei es „auch machbar, das Ergebnis bis zu diesem Zeitpunkt zu verdoppeln“, sagte Papperger in dem Interview. „Sonst würden die Multiples auch nicht mehr stimmen.“
„Wir haben mehr im Visier“
Mit Blick auf den wichtigen US-Markt und die dortige Konkurrenz gibt sich der Konzernchef zuversichtlich, dass Rheinmetall dort mit einer sehr guten Technologie antrete. Mögliche Zollerhöhungen berührten ihn mit Blick auf das eigene Geschäft nicht. „In den USA muss man investieren. Man kann nicht von Europa aus die USA bedienen“, sagt der Rheinmetall-Chef.
Auch eine weitere Akquisition in den USA kann er sich nach dem Kauf des US-Fahrzeugspezialisten Loc Performance vorstellen. „Wir haben auch mehr im Visier“, sagte Papperger. „Aber wir reden erst darüber, wenn wir so weit sind.“
Das Joint-Venture mit dem italienischen Rüstungskonzern Leonardo wird Rheinmetall Papperger zufolge auf Sicht von zehn Jahren einen Auftragseingang von 50 Milliarden Euro verschaffen. Das sei „schon mal ein großer Nukleus zusätzlich für die Konsolidierung bei Landsystemen – also Panzern“, betont der Firmenchef. In den eigenen Werken sieht er die Möglichkeit, die Produktion aufgrund des wachsenden Sicherheitsbedürfnisses in einigen Russland-Anrainerstaaten wie Litauen deutlich zu skalieren. „Bei der Munition sind wir von 70.000 Schuss auf jetzt 700.000 und dann auf bald 1,4 Millionen hochgewachsen“, so Papperger.