Stand: 26.11.2024 10:26 Uhr
Lichterketten und beleuchtete Sterne schmücken zur Adventszeit zahllose Gärten und Häuser. Doch für viele Tiere ist das Licht eine gefährliche Störung. Tipps für eine umweltschonende Weihnachtsbeleuchtung.
Lichter an Tannen und Fassaden, LED-Schlitten oder -Hirsche, bunt blinkende Sterne: Was eine heimelige, weihnachtliche Stimmung erzeugen, kann Tiere gefährden. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) rät daher dazu, nächtliches Licht in der Weihnachtszeit sparsam einzusetzen, um deren natürlichen Rhythmus möglichst wenig zu stören. „Nachtaktive Tiere wie zum Beispiel der Igel brauchen die Dunkelheit, um nach Futter zu suchen“, erklärt Bernd Quellmalz vom BUND in Bremen. Tagaktive Tiere wiederum, beispielsweise Vögel, bräuchten die Dunkelheit zum Schlafen.
Weihnachtsbeleuchtung nachts ausschalten
Sinnvoll sei es, das nächtliche Licht dem eigenen Bedarf anzupassen. So empfiehlt es sich, es nur abends für einige Stunden brennen zu lassen und nachts ganz auszuschalten. Bei guten LED-Lampen könne man zudem die Lichtstärke mit einem Dimmer um die Hälfte reduzieren, rät Naturschützer Quellmalz. Diese dimmbaren Modelle hätten zudem eine längere Lebensdauer und sparten Strom. Weniger helles Licht sei auch für Menschen angenehm, da sich das Auge so besser an die Dunkelheit gewöhne.
Generell sollte die Beleuchtung im Garten so installiert werden, dass sie das Licht nur auf die gewünschte Fläche lenkt und nicht darüber hinaus oder nach oben abstrahlt. Denn das fehlgeleitete Licht blendet oft nicht nur Tiere, sondern stört auch die Nachbarn.
Warmweißes Licht statt blaues Licht
Außerdem rät der BUND-Experte dazu, nur Licht mit einem geringem Blauanteil zu verwenden. Warmweißes Licht blende weniger als neutrales oder kaltweißes Licht und werde als angenehmer empfunden. „Viele Insekten reagieren am stärksten auf kurzwelliges Licht im blauen und im UV-Bereich. Dieses Licht stört den Tag- und Nacht-Rhythmus von Mensch und Tier und damit den Schlaf am meisten“, erklärt Quellmalz. Er empfiehlt Farbtemperaturen im Bereich von 2.000 bis maximal 3.000 Kelvin. Die entsprechenden Angaben finden sich auf der Verpackung der Lichterketten.
Insekten leiden besonders
Auch wenn in der kalten Jahreszeit nur noch wenige Insekten aktiv sind: Sechsbeiner sind durch künstliche Lichtquellen besonders gefährdet. „Viele nachtaktive Insektenarten sind an schwaches Mond- und Sternenlicht angepasst. Sie werden vom viel zu hellen Kunstlicht geblendet, fliegen immer wieder in Lampen oder Laternen, verbrauchen dadurch lebenswichtige Energie oder sterben sogar.“ Da so manche Lichterkette auch noch weit über Weihnachten hinaus den Garten schmückt, empfiehlt es sich generell, die nächtliche Beleuchtung öfter mal abzuschalten.
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