Während der Bund beim Sozialstaat sparen will, zahlt eine bayerische Kleinstadt ihren ärmsten Bürgern ein Weihnachtsgeld – und das mit dem Segen der CSU.
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Einmal im Jahr leistet es sich Mery Teshome, mit ihren Kindern in ein chinesisches Restaurant zu gehen. Dort gibt es ein Buffet mit gebackener Banane, gebratenen Nudeln und Pekingsuppe. Die Kinder, sagt Teshome, freuten sich schon das ganze Jahr darauf. Sie arbeitet 30 Stunden in der Woche als Küchenhilfe in einem Gasthaus, ist alleinerziehend mit ihren beiden Töchtern. Das Geld ist knapp, Restaurantbesuche sind meist nicht drin. Doch Teshome wohnt in Burghausen, und dort gibt es etwas, das es im Rest der Republik in der Regel nicht mehr gibt: ein staatliches Weihnachtsgeld für bedürftige Menschen.
