
AUDIO: Was die Weihnachtsbäume in diesem Jahr kosten (1 Min)
Stand: 11.12.2025 12:59 Uhr
Nordmanntanne oder Blaufichte, aus konventionellem oder Öko-Anbau: Der Handel bietet ein großes Sortiment verschiedener Weihnachtsbäume an. Worin unterscheiden sie sich? Tipps für Auswahl, Kauf und Transport.
Ein Weihnachtsbaum gehört für die meisten Deutschen zum Fest – rund 25 Millionen Fichten und Tannen werden jährlich bundesweit verkauft, schmücken Wohnzimmer und Balkone.
Nordmanntanne: Nadelt kaum, aber relativ teuer
Mit Abstand am beliebtesten ist die Nordmanntanne. Sie nadelt kaum, denn die recht weichen Nadeln trocknen nicht so schnell aus und fallen auch trocken kaum ab. So bleibt der Baum rund drei Wochen haltbar. Allerdings verströmen Nordmanntannen nicht den typischen Tannenbaum-Duft, denn ihr Harz-Gehalt ist gering. Außerdem sind sie in der Regel die teuersten Weihnachtsbäume und benötigen relativ viel Platz.
Blaufichte: Duftet angenehm, nadelt aber schnell
In der Käufergunst folgt die Blaufichte. Sie verströmt einen angenehmen Duft und hat schöne, blaugrüne Nadeln, die allerdings sehr spitz sind und daher stechen. Blaufichten sollten erst kurz vor dem Fest geschlagen werden, da sie bereits nach acht bis zehn Tagen zu nadeln beginnen.
Edel- oder Nobilistanne bleibt lange frisch
Die silbern-grünlichen Nadeln der Edel- oder Nobilistanne duften sehr intensiv. Die Bäume bleiben sehr lange frisch, sind allerdings nicht überall erhältlich. Preislich liegen Edeltannen ungefähr auf ähnlichem Niveau wie Nordmanntannen.
Fichte: Regional und günstig, nadelt aber schnell
Wie die Blaufichte duftet auch die Gemeine Fichte – manchmal auch als Rottanne oder Rotfichte bezeichnet – angenehm. Als Weihnachtsbaum ist sie eher selten, da sie im Haus bereits nach wenigen Tagen zu nadeln beginnt. Für den Außenbereich ist sie aber gut geeignet. Vorteil: Fichten sind meist preiswert und kommen häufig aus der Region, haben daher einen niedrigen ökologischer Fußabdruck.
So viel kostet ein Weihnachtsbaum 2025
Die Preise für Bäume sind dieses Jahr leicht gestiegen. Gründe sind höhere Kosten, etwa für Maschinen, Energie und Personal und ein abnehmendes Angebot. Eine Übersicht über die Meterpreise der beliebtesten Arten:
- Nordmanntanne: 23 bis 30 Euro pro Meter
- Blaufichte: 15 bis 19 Euro pro Meter
- Fichte/Rotfichte/Rottanne: 12 bis 16 Euro pro Meter
Im Baumarkt oder beim Discounter können die Preise niedriger sein als beim Produzenten oder im Straßenverkauf.
Frische beim Weihnachtsbaumkauf erkennen
Weihnachtsbäume aus der Region haben kürzere Transportwege und sind daher ökologischer und meist frischer. Ob ein Baum vor Kurzem geschlagen wurde, lässt sich an der hellen Schnittfläche erkennen. Bei Bäumen, die schon länger gelegen haben, wird die Schnittstelle grau. Ein weiterer Hinweis sind die Nadeln: Stechen sie bereits beim Kauf, ist der Baum nicht mehr frisch.
Nach dem Kauf den Baum am besten im Freien lagern, etwa im Schatten auf dem Balkon oder im Garten. Dort bleibt er in einem Eimer Wasser frisch. In einer warmen Wohnung trocknen Bäume rasch aus. Wer keine Möglichkeit hat, den Baum bis Weihnachten draußen unterzubringen, sollte ihn daher erst spät kaufen.
Weihnachtsbaum selbst schlagen
Alternativ kann man den Weihnachtsbaum selbst schlagen. Forstämter, Baumschulen und Bauernhöfe bieten das an vielen Orten im Norden an, besonders in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Fast jeder dritte Baum wird bei solchen landwirtschaftlichen Betrieben gekauft.
Woher kommen die Bäume?
Der Großteil der Weihnachtsbäume im Angebot wächst in Deutschland heran – ganz überwiegend auf Plantagen. Der Rest, vielfach große Bäume, wird häufig aus Dänemark importiert. Die größten deutschen Anbauflächen liegen in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Die Bäume müssen etwa zehn Jahre wachsen, bis sie rund zwei Meter hoch sind.
Bio-Bäume sind frei von Pestiziden
Viele Bäume werden bei der Zucht mit Mineraldünger und synthetischen Pestiziden behandelt und können belastet sein. Wer das vermeiden möchte, greift am besten zu ökologisch zertifizierten Weihnachtsbäumen. Man erkennt sie an dem sechseckigen EU-Biosiegel, dem Bioland – oder Naturland-Siegel. Auch Weihnachtsbäume „aus einem FSC-zertifiziertem Forstbetrieb“ gehören dazu. Die Umweltschutzorganisation Robin Wood hat eine Liste mit Verkaufsstellen zusammengestellt.
Bäume mit Ballen wachsen selten an
Weihnachtsbäume, die mit Ballen gekauft und ins Freie gepflanzt wurden, wachsen nur selten an, nachdem sie im warmen Zimmer gestanden haben. Wer es dennoch versuchen möchte, sollte darauf achten, dass der Baum bereits im Topf gezüchtet wurde. Werden die Pflanzen erst zum Verkauf ausgestochen und eingetopft, nehmen die Wurzeln erheblichen Schaden. Außerdem sollte man den Baum gut gießen und nur wenige Tage ins Zimmer holen. Beim Einpflanzen muss der Boden frostfrei sein. Im Anschluss den Wurzelbereich gegen Frost schützen.
Tanne im Topf mieten
Statt einen Baum im Topf zu kaufen, kann man ihn auch mieten, vor allem wenn man keinen eigenen Garten hat oder nicht jedes Jahr einen neuen Nadelbaum einpflanzen möchte. Vor allem lokale Baumschulen oder Förstereien in der Region bieten Miet-Weihnachtsbäume an.
Weihnachtsbaum transportieren – so geht’s
Beim Transport mit dem Auto muss der Baum ausreichend gesichert sein. Wer ihn im Koffer- oder Innenraum transportiert, sollte die Rücksitze umklappen und den Baum mit dem unteren Ende des Stammes bis an die Rückenlehne des Vordersitzes legen. Am besten noch ein Holzbrett zwischen Stamm und Lehne platzieren, dann den Baum mit Spanngurten fixieren.
Rückleuchten und Kennzeichen des Autos dürfen nicht verdeckt sein. Ragt der Baum mehr als einen Meter über das Heck hinaus, muss er mit einer roten Fahne gekennzeichnet sein, bei Dunkelheit mit einer roten Lampe. Fehlt die Kennzeichnung, droht ein Bußgeld von 25 Euro.
Passt der Baum nicht in den Kofferraum, bietet sich der Transport auf einem Dachträger an. Den Baum ebenfalls mit dem unteren Ende nach vorn legen und mit Spanngurten sichern. Gummi-Expander reichen nicht aus. Wird die Ladung nicht ordnungsgemäß gesichert, drohen ein Bußgeld von 60 Euro sowie ein Punkt beim Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg, warnt der ADAC.
Baum mit dem Rad transportieren
Wer den Baum mit dem Rad befördern will, sollte ein Lastenfahrrad nutzen und ihn mit Spanngurten sichern. Wegen der Größe muss man den Baum in der Regel der Länge nach transportieren, denn die Ladung darf seitlich nur jeweils 40 Zentimeter hinausragen. Mit einem normalen Rad bedeutet das zumeist, dass man schieben muss.
Weihnachtsbaum-Pflege: So hält er länger
Damit der Baum möglichst lange schön aussieht, sollte man ihn erst kurz vor dem Fest in die Wohnung holen und bis dahin kühl stellen – am besten auf Terrasse, Balkon oder im Keller in einem Eimer Wasser.
Weihnachtsbäume richtig entsorgen
Die meisten Städte und Gemeinden bieten Termine für eine kostenlose Abholung der Bäume nach dem Fest an. Das Bundesumweltamt rät davon ab, Bäume oder Äste zu verbrennen. Denn dabei entstehen hohe Staubemissionen, weil das Holz noch sehr feucht ist.
Künstliche Weihnachtsbäume nicht unbedingt nachhaltiger
Kunststoffbäume erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Allerdings belasten sowohl die Herstellung als auch der Transport – die Bäume kommen häufig aus China – und die Entsorgung die Umwelt. Um eine gute Umweltbilanz zu erlangen, muss der Baum sehr lange genutzt werden. Pauschal lässt sich nicht sagen, ob künstliche oder natürliche Weihnachtsbäume die bessere Ökobilanz haben, denn das hängt von vielen Faktoren ab. „Insbesondere die sogenannte letzte Meile, also die Strecke zwischen Verkaufs- und Aufstellort, können die Ökobilanz in die eine oder in die andere Richtung kippen lassen“, schreibt das Umweltbundesamt dazu.










