
Der deutsche Einzelhandel blickt dem beginnenden Weihnachtsgeschäft skeptisch entgegen. Laut einer Unternehmensumfrage des Münchner Ifo-Instituts erwarten nur zehn Prozent der Einzelhändler einen guten Verlauf. Knapp die Hälfte rechnet demnach mit durchschnittlichen Umsätzen, ein
Viertel erwartet ein schlechtes Geschäft. „Viele Händler gehen ohne
große Hoffnung in die wichtigste Verkaufsphase des Jahres“, sagte
Ifo-Umfrageleiter Klaus Wohlrabe.
Einen etwas optimistischeren Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft geben dagegen die Konsumforscher. Das Marktforschungsunternehmen GfK und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) teilten mit, dass der sogenannte Konsumklima-Indikator im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen sei. Nach der monatlichen Umfrage unter
rund 2.000 Verbraucherinnen und Verbrauchern liege das
Stimmungsbarometer damit fast genau auf dem Niveau des Vorjahres. Für den Einzelhandel sei das eine „gute Nachricht“, sagte NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl. „Die Daten deuten auf ein stabiles Weihnachtsgeschäft hin.“
Besonders pessimistisch sind Spielwarenhändler
Die Ifo-Unternehmensumfrage erfragte auch die Stimmung der Einzelhändler im Vergleich zum Vorjahr. Demnach erwarten 42 Prozent der Befragten einen schlechteren Jahresausklang als 2024. 35 Prozent planen mit unveränderten Umsätzen, nur 7 Prozent erwarten eine Verbesserung. Es gibt aber eine Ausnahme: Im
Bucheinzelhandel überwiegen die optimistischen Stimmen. Die
Händler von Spielwaren sind dagegen besonders pessimistisch,
obwohl dies sonst ein starker Bereich im vorweihnachtlichen
Handel sei. Hier erwartet rund jeder zweite Händler ein
schlechteres Ergebnis.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) erwartet dieses Jahr
wegen der allgemeinen Konjunkturflaute nur ein leichtes
Umsatzplus im Weihnachtsgeschäft. Die Einnahmen dürften im
November und Dezember um 1,5 Prozent im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum auf 126,2 Milliarden Euro steigen. Das Plus
würde damit deutlich kleiner ausfallen als 2024 mit 3,8 Prozent.
