
Das Weihnachtsgeschäft ist im deutschen Einzelhandel offenbar noch nicht so richtig angelaufen. Entsprechend unzufrieden zeigen sich die Unternehmen. Einer aktuellen Umfrage des Handelsverband Deutschland (HDE) zufolge sind von 300 befragten Einzelhändlern nur 22 Prozent mit dem Geschäft der vergangenen Tage zufrieden. 58 Prozent seien hingegen unzufrieden.
„Die Auswirkungen der schlechten Konsumstimmung sind nach wie vor deutlich spürbar“, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Viele Menschen würden angesichts der angespannten internationalen Lage und wirtschaftlicher Unsicherheiten weniger Geld ausgeben. Zudem bereitete die „oft unfaire Konkurrenz aus Fernost“ – etwa billige Onlinehändler wie Shein oder Temu – dem Einzelhandel Probleme.
Nur in vereinzelten Bereichen laufe das Geschäft gut. So etwa in städtischen Vororten und Stadtteilzentren. Zudem laufe der Handel mit Unterhaltungselektronik und Spielwaren vergleichsweise gut. Dort zeigten sich 30 Prozent der Händler zufrieden. „Die Menschen wollen auch in diesem Jahr zu Weihnachten ihre Liebsten beschenken“, sagte Gerth. Einer YouGov-Umfrage zufolge planen die Menschen in Deutschland dieses Jahr im Schnitt 263 Euro für Weihnachtsgeschenke auszugeben.
Insgesamt geht der HDE für die Monate November und Dezember von einem Umsatz von 126,2 Milliarden Euro aus. Das wären etwa 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Zum Vergleich: Der HDE schätzt, dass die Onlinehändler Temu und Shein im gleichen Zeitraum rund eine Milliarde Euro erwirtschaften. Insgesamt entgingen dem Einzelhandel wohl rund drei Milliarden Euro Umsatz, schätzt der Branchenverband BTE.
