„Weg vom Weg“ von Döll: Realer wird’s grad nicht

Beim Darmstädter Rapper Döll gibt es keine Trennschärfe zwischen Künstler und Privatperson. Eindringlich erzählt er von Spielsucht, Drogensucht und anderen Dämonen.

Döll
War schon mal besser drauf – aber auch schon bedeutend schlechter: der Rapper Döll
© Robert Winter

Fabian Döll rappt über und um sein
Leben. Das erschließt sich nicht nur aus der Musik, die er seit mehr als zehn
Jahren unter dem Namen Döll veröffentlicht, sondern auch beim Blick auf die
medialen Nebenschauplätze. Um sein zweites Soloalbum Weg vom Weg in den
sozialen Medien zu bewerben, verzichtet der Darmstädter auf
Instagram-freundliche Promoaktionen. Stattdessen teilte Döll kurz vor der
Veröffentlichung einen Videoschnipsel eines Liveauftritts. Etwas zittrig steht
er auf der Bühne und spricht von einem Aufenthalt in einer psychosomatischen
Klinik. Der Clip endet, bevor der Song, den Döll darin ankündigt, beginnt. Das
kann man streng genommen auch als Promoaktion abtun, massentauglich ist es aber
nicht – und sagt einiges darüber aus, in welchem Verhältnis bei Döll Künstler
und Privatperson zueinander stehen.