WEF: Weltwirtschaftsforum weist Vorwürfe gegen Gründer Klaus Schwab zurück

Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat anonyme
Vorwürfe wegen angeblichen Fehlverhaltens ihres Gründers Klaus Schwab
untersucht und jetzt als haltlos zurückgewiesen. Eine Anwaltskanzlei sei
zu dem Schluss gekommen, dass dem mittlerweile 87-jährigen Deutschen
nichts vorzuwerfen sei. 

„Es gibt keine Hinweise auf ein schwerwiegendes
Fehlverhalten von Klaus Schwab“, teilte das Forum mit. „Geringfügige
Unregelmäßigkeiten, die auf unklare Grenzen zwischen persönlichen
Beiträgen und Forum-Aktivitäten zurückzuführen sind, spiegeln eher ein
starkes Engagement wider als die Absicht, sich falsch zu verhalten.“

Vorwurf des finanziellen und ethischen Fehlverhaltens

Unter anderem hatte die US-Zeitung Wall Street
Journal
im Frühjahr von angeblichem finanziellem und ethischem
Fehlverhalten von Schwab und seiner Ehefrau berichtet. Die Organisation
nahm dies ernst, Schwab musste sich umgehend aus dem Leitungsteam
zurückziehen
. Er hatte sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen und eine Anzeige gegen Unbekannt wegen Diffamierung erstattet, wie er der Nachrichtenagentur dpa Anfang Juni
sagte. 

Früherer Nestlé-Chef übernahm für Schwab

Schwab nehme das Ergebnis zur Kenntnis, teilte
sein Sprecher auf Anfrage mit. Er habe mit dem WEF eine Einigung
getroffen, die die Beziehungen normalisiere „und den Weg für eine
fruchtbare Zusammenarbeit in der Zukunft ebnet“. Er werde aber keine
offizielle Funktion mehr ausüben. 

Der frühere Nestlé-Chef Peter Brabeck-Letmathe,
bis dahin stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrats des WEF, hatte den Vorsitz von Schwab übernommen. Nun trete er mit sofortiger Wirkung
zurück, teilte das WEF mit. Seine Aufgabe übernähmen zunächst André
Hoffmann und Larry Fink. Hoffmann ist einer der Erben des Pharmakonzerns
Roche, Fink Gründer der US-Investmentfirma Blackrock.