„Was uns die Götter sagen“ von Stephen Fry: Liebe, Schönheit und Genitalhumor

Alles ergibt gleich viel mehr Sinn, wenn man bedenkt, dass diese Welt aus Chaos entstanden ist. Dass die Erde, Gaia, nachdem sie dem Chaos entstieg, selbstgenügsam den himmlischen Ouranos zeugte und unverzüglich mit ihm kopulierte. Dass Ouranos einige der aus dieser Mutterliebe entstammenden Kinder so abstoßend fand, dass er sie in Gaias irdischen Leib zurückstieß. Dass Gaias Sohn Kronos seinen Vater deshalb kastrierte. Dass Ouranos’ abgeschnittenes Gemächt samensprühend ins Meer fiel und aus dem Himmelsspermienschaum Aphrodite, die schöne, schaumgeborene Venus, entstieg. Dass Kronos die Kinder verspeiste, die er mit seiner Schwester Rhea zeugte, bis auf Zeus, den Rhea mit einem enorm niedlichen Stein vertauschte. Dass Zeus seine Geschwister aus dem Bauch seines Vaters befreite und so die Herrschaft der olympischen Götter einleitete. Mit Helden wie Herakles (bekannt aus Funk und Fernsehen) und Bellerophon (unbekannt, trotz fliegendem Pferd – was wollt ihr denn noch?). Dass diese Helden mitunter ziemlich unheldenhafte Dinge taten – was Disney verschweigt: Herakles hat mal Frau und Kinder ermordet –, meistens weil irgendwelche Götter gerade eine Laune hatten (Hera, Eifersucht, kennt man ja). Dass später ein ziemlich sinnloser Krieg ausbrach, nicht weil das Gute das Böse besiegen musste, sondern weil Götter Launen haben und Menschen dann eben auch. Und dass in diesem Krieg ein listenreicher, aber vollends orientierungsloser Mann eine Liste machte, auf der stand: 1) Holzpferd bauen, 2) Trojaner besiegen, 3) wieder nach Hause fahren (schwierig).