
Psychothriller, One, Montag, 22.05 Uhr
Auf Arte läuft an diesem Abend das gefeierte, viel gepriesene Öl- und Irrsinns-Drama There Will be Blood (2007) – aber wen die Manierismen des Oscar-Lieblings Daniel Day-Lewis nerven, sollte womöglich besser überprüfen, wie sich Fatal Attraction gehalten hat. Und siehe da, auch 39 Jahre nach seiner Premiere wirkt dieser Fremdgeh-Psychothriller wie ein selten drastischer Lustbeschleuniger. Michael Douglas begann damals, eine Reihe von Hanswürsten zu spielen (Disclosure, The Game, Basic Instinct), in denen er mit den Frauen nicht mehr klarkommt, sich aber immer wieder in sexuelle Sackgassen manövrieren lässt. In Fatal Attraction (1987) startet er eine akrobatische Liaison mit Glenn Close, obwohl diese ein G für Gefährlich auf der Stirn trägt – und er besonders blöde wirkt, weil daheim die natürliche Anne Archer auf ihn wartet.
Local Hero
Komödie, One, Samstag, 23.10 Uhr
Eine jener Komödien, die geschützt gehören, weil es von ihnen viel zu wenige gibt: leichtfüßig und optimistisch, liebevoll, aber auch spöttisch. Happer, ein spleeniger, stark an Sternkonstellationen interessierter US-Milliardär (Burt Lancaster), schickt den gefallsüchtigen jungen Mitarbeiter Mac (Peter Riegert, mit der Synchronstimme von Robert De Niro!) an die Küste Schottlands, um ein Dorf zu kaufen. Die angeblich unbedarften Bewohner wissen längst, dass sie einer Raffinerie weichen sollen, und wollen den Preis in die Höhe treiben Also beginnt eine kuriose Pokerpartie, dessen Sieger in den Sternen steht. Selbst Bill Forsyth bekam nach Gregory’s Girl (1981) und Local Hero (1983) nie wieder so einen beseelten Film hin, der dafür sorgte, dass viele Zuschauer den Soundtrack von Mark Knopfler (Dire Straits) kauften, um in Gedanken noch mal nach Schottland gebeamt zu werden.
Fast & Furios Five
Action, ZDF, Samstag, 23.30 Uhr
Mit jedem Teil sind die Racer-Spektakel rund um Dominic Toretto und seine Crew verwegener und in ihren Stunts immer alberner geworden. Doch Nr. 5 ist nicht bloß infantil, sondern clever und hat den eleganten Joaquim de Almeida als Gegner. Zudem bekommt Toretto den Zweikampf seines Lebens: wie zwischen Godzilla und King Kong. Rocky Balboa und Apollo Creed. Tyler Durden und sich selbst. Nun stehen sich also Vin Diesel und „The Rock“ Johnson gegenüber. Ihre Muskeln wippen vor Begeisterung. Dieses Abenteuer orientiert sich stilistisch an der Ocean’s 11-Reihe. Diesel & Paul Walker sind zwar nicht über Nacht zu Klonen von George Clooney und Brad Pitt geworden, aber ihr Coup in Rio erfordert mehr als Muskeln und Kanonen. Nämlich Chuzpe, Timing und Grips. Wenigstens ein bisschen davon.
Out of Sight
Krimikomödie, Arte, Sonntag, 20.15 Uhr
Wir werden nicht aufhören, diese ultracoole Krimikomödie zu empfehlen, bis sie endlich auch im deutschen Fernsehen in der Originalfassung gezeigt wird. Regisseur Steven Soderbergh hatte nach Sex, Lügen und Video (1989) unerwartete Rückschläge erlitten, aber er war so klug, das sprachlich herrlich geschliffene Script von Scott Frank (Godless) zu schnappen. Vor allem die Dialoge zwischen FBI-Agentin Karen (Jennifer Lopez) und Gefängnis-Dauerausbrecher Jack (George Clooney) knistern so heftig wie selten etwas in Hollywood. Wenn das Gerücht stimmt, JLo & Clooney seien gar nicht miteinander klargekommen, spricht das eher für das Können der Beteiligten sowie für den Film und den Regisseur. Wer dieses Meisterwerk am Sonntagabend verpasst hat, kann es am Montag (14 Uhr) auf Arte bestaunen. Erstmals auf Deutsch?