
Magic Mike’s Last Dance
Drama, RTL, Sonntag, 20.15 Uhr
Stripper, das ist kein Job, den man bis zur Rente macht. Wie es losging mit „Magic Mike“ – Channing Tatum spielt die Titelrolle –, die hedonistischen Partys, die Arbeit der Kerle, die manchmal auch in ein privates Vergnügen mündete, das kann man beim Schwestersender RTL 2 später in der Nacht sehen (Nacht zu Montag, 0.35 Uhr), und auch die Fortsetzung „Magic Mike XXL“, die allerdings davor läuft (22.15 Uhr). Bei der hat nicht Steven Soderbergh Regie geführt, sondern Gregory Jacobs, und das war schon die Geschichte, wie es die Jungs noch einmal wissen wollen, obwohl ihre beste Zeit bereits vorüber ist. Im dritten Teil bucht die steinreiche Maxandra Mendoza (Salma Hayek) Mike als Barkeeper für eine Party. Sie weiß um seine Vergangenheit, und das reizt sie an ihm. Ein Spiel der Anziehungen beginnt, bei dem es jedoch weniger um Sex als um Macht geht.
Der Baum
Drama, 3sat, Samstag, 23.25 Uhr
Der Vater als ein starker Baum, das ist eine nicht besonders originelle Metapher. Die Regisseurin Julie Bertucelli hat daraus jedoch einen sehenswerten Film entwickelt. Die O’Neils leben im australischen Hinterland, einer Einöde, in der die Familie den Elementen ziemlich unmittelbar ausgesetzt ist. Neben ihrem Holzhaus steht ein großer Feigenbaum, der seine Äste wie ein Beschützer um das Domizil legt. Von dem aber immer auch klar ist, dass er nur einmal mit seinen Wurzeln wackeln muss, und das Haus kippt zur Seite. Eine besondere Beziehung zu diesem Baum hat die achtjährige Simone (Morgana Davies), die regelrecht in ihm wohnt. Sie hält Zwiesprache mit dem Baum, von dem es scheint, als würde der verstorbene Vater in ihm weiterleben. Es ist diese Symbiose, die Simone eingeht, die den drei Geschwistern und der Mutter (Charlotte Gainsbourg) Halt gibt in dieser schweren Zeit.
Brothers Grimm
Abenteuerfilm, Tele 5, Samstag, 20.15 Uhr
Eine Märchenstunde darf man nicht erwarten von Terry Gilliam, auch wenn seine Filme gerne mal ein paar Zentimeter über dem Boden der Tatsachen schweben. Was ihn an den Brüdern Grimm und ihrer Märchensammlung interessiert, ist das Schauerliche, der nicht immer nur zarte Horror. Und den verortet Gilliam nicht nur in den Geschichten, die die Grimms sammeln, sondern in ihnen selbst. Jake (Heath Ledger), also Jakob, und Will (Matt Damon), also Wilhelm, machen ein Geschäft mit der Angst der Leute. Der eine führt einen Budenzauber auf, der die Menschen an Gespenster und anderes Alptraumhaftes glauben lässt. Der andere tritt dann als Ghostbuster auf – und lässt sich dafür bezahlen. Der Obrigkeit sind diese Gaunereien ein Dorn im Auge, entsprechend geht sie gegen die Brüder vor. Doch Gilliam steht klar auf Seiten der Grimms, und so driftet der Film immer mehr in ein fantasievolles Chaos.
Der Schuh des Manitu – Extra Large
Komödie, Sat 1, Sonntag, 20.15 Uhr
Kommende Woche startet „Das Kanu des Manitu“ in den Kinos. Man muss über keine seherischen Fähigkeiten verfügen, um zu ahnen, dass der Film von Michael Herbig sich weit oben in den deutschen Kino-Charts einreihen wird. Ganz anders war das 2001, bei „Der Schuh des Manitu“. Der rasende Erfolg der Komödie kam überraschend. Er lässt sich jedoch bestens begründen: Herbig erzählt nicht wirklich eine Geschichte, sein Film ist eine Nummernrevue – bei dem die Nummern sitzen. Der Rhythmus und das Timing stimmen, die Pointen sind auf den Punkt. Es ist kein subtiler Humor, aber mitunter gibt es eben doch eine zweite Bedeutungsebene. Und es steht der Komik gut zu Gesicht, dass sie entweder sehr lakonisch oder mit einer Prise Fatalismus daherkommt. Und dass Herbig und seine Crew in dieser Persiflage mit dem stereotypen Männerbild des Westerns gebrochen haben, ist ebenfalls nicht gering zu schätzen.