Was geschah mit Glenn Miller? Die ergebnislose Suche nach dem verschwundenen Musikstar. – Reise

Mit mehrtägiger Verspätung erreichte die Big Band der US Army am 18. Dezember 1944 den Flughafen Orly nahe Paris. Das Wetter und die anhaltenden Kampfhandlungen des Zweiten Weltkriegs hatten den Start der Maschinen vom Stützpunkt nahe London immer wieder verzögert. Nach der erfolgreichen Befreiung von Paris sollte die Swing-Band unter der Leitung von Glenn Miller mehrere Weihnachtskonzerte in Frankreich spielen und im Radio auftreten. Miller war damals bereits einer der größten Stars seiner Zeit, hatte mit seinen Arrangements und Eigenkompositionen Musikgeschichte geschrieben: Mit der „Moonlight Serenade“ aus dem Jahr 1939 hatte er seinen eigenen „Miller Sound“ gefunden, seine Interpretation von „Chattanooga Choochoo“ war 1941 im Film „Adoptiertes Glück“ zu hören gewesen und erhielt als erster Titel überhaupt eine Goldene Schallplatte. Die Organisation seiner Big Band als durchgetaktetes Unternehmen mit gesponserten Radioshows und strikter Handhabe aller Musikrechte hatte ihn zudem zu einem gewieften Geschäftsmann gemacht.