
Interessant, was uns die „Bild“- Zeitung mitteilt darüber, was sie den „Fahrplan der Liebe“ nennt. „Nach durchschnittlich 2,9 Monaten landen die meisten Paare das erste Mal im Bett“, berichtet sie mit Bezug auf die Studie einer Partnervermittlung. Mit den Worten „Ich liebe dich“ tun sich die Deutschen schwerer: „Die drei magischen Worte werden nach gut drei Monaten das erste Mal gesagt.“
Behagt uns da die Reihenfolge? Durchaus: Wer erst nach dem ersten Sex „Ich liebe dich“ sagt, setzt sich zumindest nicht dem Verdacht aus, den anderen nur ins Bett kriegen zu wollen. Außerdem könnte mancher die vorschnelle Liebesbekundung bereuen, sollte sich die intime Begegnung als Desaster erweisen.
Eiliger als der Durchschnittsdeutsche waren unser neuer Kulturstaatsminister Wolfram Weimer und Christiane Goetz-Weimer unterwegs, die seit 33 Jahren verheiratet sind. Ihr erstes Date, erzählt Goetz-Weimer „Bunte“, sei im Theater gewesen, „aber wir haben das Stück nicht zu Ende gesehen. Die Liebe war uns wichtiger.“ Auf den ersten oder zweiten Akt also folgte sogleich der gemeinsame.
Herzchen aufs Papier
Kennengelernt hatten sich beide bei einer Veranstaltung der Jugendpresse: „Wolfram setzte sich bewusst neben mich und malte mir ein paar Minuten später schon Herzchen aufs Papier.“ Damit dürfte Weimer, noch in analogen Zeiten, das Emoji erfunden haben.
Nicht ganz so innovativ finden wir das Bild, mit dem Wolfram Weimer sein berufliches Selbstverständnis beschreibt: „Ich will die Leuchttürme der deutschen Kultur leuchten lassen – da sehe ich mich als Leuchtturmwärter.“ Abgesehen davon, dass es in dieser Metapher ein bisschen arg viel leuchtet: Ist es ein gutes Omen, wenn sich ein Staatsminister im 21. Jahrhundert mit einem Berufsstand identifiziert, der quasi ausgestorben ist? Bemannte Leuchtturme gibt es ja kaum noch. Ob sich Weimer auch als Postkutscher der deutschen Kultur sieht, als Vorkoster, Scherenschleifer oder Armbrustspanner?
Ein langer Pinsel
Der große Kulturschaffende Udo Lindenberg widmet sich neben der Musik auch der Malerei, einer Tätigkeit, die laut dem „Goldenen Blatt“ freilich nicht zu seiner Vereinsamung führt: „Ich male nicht immer alleine, sondern da sind öfter auch mal Freundinnen und Freunde dabei“, hat Lindenberg demnach gesagt. „Und wir liegen irgendwo in der Ecke oder auf dem Parkett.“ Klingt lindenbergtypisch lässig, doch auch ein bisschen unkomfortabel, solche Eckenmalerei. Um aus dieser Position die Leinwand zu erreichen, braucht es gewiss einen sehr langen Pinsel.
Äußerst ambitioniert zeigt sich Verona Pooth. „Haben Sie einen großen unerfüllten Traum, den Sie bald wahr machen wollen?“, erkundigt sich „Das goldene Blatt“, und Pooth antwortet: „Ein gesundes, langes Leben und eine Welt ohne Krieg!“ Da drücken wir ihr alle Daumen, dass sie diese Vorhaben recht rasch umsetzen kann, vor allem zweiteres. Zum einen weil wir den Weltfrieden wirklich klasse fänden, zum anderen weil wir Donald Trumps blödes Gesicht sehen möchten, wenn nicht er, sondern Verona Pooth den Friedensnobelpreis bekommt.

Moderatorin Frauke Ludowig derweil „verrät über Tochter Nele, dass sie immer eine kleine Rebellin war: ,Sie hat schon im Kindergarten bunte, ausgefallene Outfits getragen‘“, lesen wir in „Gala“. Hm, wenn bunte Klamotten bei Kindergartenkindern Ausdruck des Rebellentums sind, dann wächst da offenbar eine ganze Generation von Revolutionären heran. Zu unseren Zeiten trug man in den Kitas ja noch ausschließlich Existenzialistenschwarz und Rentnerbeige.
Zum sechsten Mal Ja
Nicht über Mode, sondern über seine Beziehung spricht im „Neuen Blatt“ Guido Maria Kretschmer. Sein Mann und er „sind seit 40 Jahren ein Paar – 13 davon verheiratet. Und das gleich mehrfach!“ Die beiden nämlich hätten sich „bereits sechsmal das Ja-Wort“ gegeben, „um ihre tiefe Verbundenheit zu bekräftigen“. Ganz perfekt aber läuft selbst bei ihnen nicht alles: „,Die Hochzeitstage vergesse ich leider sehr oft‘, so Guido schmunzelnd.“ Was auch nicht verwunderlich ist, wenn jedes Jahr ein, zwei weitere hinzukommen.
Auf viele weitere Hochzeitstage darf man bei Bastian Schweinsteiger und Ana Ivanović gerade nicht hoffen; wie berichtet, verloren sie ihren Werbevertrag mit einer Modemarke, da sie „kein Paar mehr“ seien. „Bunte“ weiß, dass jeder für sich wenigstens wieder als Markenbotschafter agiert: Ivanović für Haushaltsgeräte, Schweinsteiger für einen Saugroboter. Kann es sein, dass beide mit ihrer Liebe auch einen Teil ihres Sex-Appeals verloren haben?
Hollywoodstar Charlize Theron, 49, weiß „Gala“, hatte unlängst einen One-Night-Stand mit einem 26 Jahre jungen Mann, der „verdammt großartig“ gewesen sei. Für eine Beziehung aber passt es bei ihr momentan nicht: „Wer hat schon Zeit für Dates, Rasieren, Wachsen und Make-up? Ich habe zwei Kinder, die zur Schule müssen.“ Liebe Frau Theron: Eine Blitzumfrage unter unseren Freunden hat ergeben, dass die meisten Sie auch dann daten würden, wenn Sie ungeschminkt und ungewachst wären. Leider sind sie alle deutlich älter als 26.